08.03.2018 10:39 Uhr

Schieber: BVB "hat mich ähnlich gesehen" wie Lewy

Julian Schieber (2.v.r) und Robert Lewandowski spielten zwei Jahre zusammen beim BVB
Julian Schieber (2.v.r) und Robert Lewandowski spielten zwei Jahre zusammen beim BVB

Im Jahr 2012 verpflichtete Borussia Dortmund Julian Schieber vom VfB Stuttgart als Backup für Robert Lewandowski. Durchsetzten konnte sich der ehemalige U21-Fußball-Nationalspieler beim BVB aber nie.

"Robert Lewandowski war als Juwel aus Polen gekommen, als er noch viel Luft nach oben hatte. So ähnlich haben sie mich gesehen", kommentierte Schieber seinen Wechsel nach Dortmund gegenüber "Spox".

Als BVB-Trainer Jürgen Klopp den damaligen Stuttgart-Profi, der für eine Saison an den 1. FC Nürnberg ausgeliehen war, anrief, ging Schieber zunächst von einem Scherz aus: "Ich habe zuerst gedacht, da will mich jemand verarschen, aber es hat sich herausgestellt, dass es eine seriöse Anfrage war. Wenn du so eine Chance bekommst, zweifelst du nicht."

Dass der Stürmer in Dortmund nicht richtig zum Zug kam und in zwei Jahren nur 35 Spiele absolvierte, führt Schieber nicht nur auf die Konkurrenz durch Robert Lewandowski zurück, sondern auch auf sein geringes Selbstvertrauen. "Wenn du erst einmal in einer Schublade steckst, ist es schwieriger, eine Chance zu nutzen. Hätte ich damals schon die Erfahrung gehabt, die ich heute habe, hätte ich um Welten besser gespielt", so der 29-Jährige.

Respekt junger Spieler "kaum mehr vorhanden"

Seine Karriere begann Schieber bei seinem Heimatverein VfB Stuttgart. Nach zwei Jahren bei den Profis entschied sich der Angreifer für eine Leihe nach Nürnberg. "Du hattest als junger Spieler aus der eigenen Jugend nichts zu melden. Deswegen war die Leihe wichtig", erklärte der Hertha-Spieler.

"Ich habe beim VfB noch mit Jens Lehmann zusammenspielen dürfen. Wenn er reinkam, bist du als 18-Jähriger von der Massagebank gehüpft und hast Platz gemacht. Das ist jetzt nicht böse gemeint, aber heutzutage ist der Respekt der jungen Spieler gegenüber den Älteren kaum mehr vorhanden", kritisierte der Stuttgarter.

"Kein Unterschied zwischen Bundesliga und Kreisklasse"

Seit 2014 läuft Schieber für Hertha BSC auf. Doch aufgrund zahlreicher Verletzungen bestritt der 29-Jährige erst wenige Partien für die Alte Dame. Sein Vertrag läuft am Ende der Saison aus. Gespräche über eine Verlängerung hat es bislang noch nicht gegeben. "Für mich geht es erst einmal darum, wieder komplett fit zu werden und bis zum Ende der Saison gute Leistungen zu zeigen", stellte Schieber klar: "Dann bin ich sicher, dass ich auch in der kommenden Saison in der Bundesliga spielen werde."

Trotz seiner ständigen Ausfälle fühlt sich der Stürmer in Berlin wohl. Besonders eines gefällt Schieber besonders gut: "Kabinenleben ist das, was den Fußball ausmacht. Dieses primitive Blödsinn-Gerede gehört einfach auch dazu. Da gibt es keinen Unterschied zwischen Bundesliga und Kreisklasse, außer dass bei uns nach dem Training kein Bier getrunken wird."

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