Während im Champions-League-Achtelfinale mit Bayern München nur noch ein Team aus der Bundesliga in der Königsklasse vertreten ist, kämpfen gleich fünf Klubs aus der Premier League ums Weiterkommen. Ist der englische Fußball dem deutschen enteilt?

Für Michael Ballack, der sowohl im deutschen Oberhaus als auch auf der Insel spielte, ist die Situation klar: "Die Premier League dominiert in Europa. Es gibt viel mehr gute Mannschaften in England und daher auch viel mehr gute Spieler, weil in der Bundesliga die Teams hinter Bayern München abfallen", bezog der 41-Jährige gegenüber dem "Sportbuzzer" Stellung.

Ballack geht davon aus, dass sich die Premier League noch weiter von der Bundesliga abheben wird. "Da noch mehr gute Spieler dorthin wechseln wollen - siehe zuletzt Pierre-Emerick Aubameyang."

Damit der deutsche Fußball weiterhin international konkurrenzfähig bleiben kann, plädiert Ballack für eine Abschaffung der 50+1-Regel: "Wenn sich die Bundesliga in ihren Strukturen nicht für Investoren öffnet, wird sich diese Entwicklung fortsetzen."

Rangnick: Bundesliga ausgeglichener als Premier League

Ralf Rangnick, Sportdirektor von RB Leipzig, vertritt in der Qualitätsdebatte eine andere Meinung: "Dass die Premier League besser ist als die Bundesliga, stimmt nicht." Für den 59-Jährigen ist die Bundesliga ab Platz sechs stärker, weil diese ausgeglichener sei als der Wettbewerb auf der Insel.

"Auf den ersten sechs Positionen ist die Premier League besser, weil da sechs Bayern Münchens spielen. Und darunter sind auch noch drei Vereine, die finanziell nochmal andere Möglichkeiten haben als Bayern München", stellte Rangnick klar und betonte die immense finanzielle Kraft: "Innerhalb Englands redet man davon, dass 30 Millionen Ablöse das neue ablösefrei ist."