Überflieger Tah träumt vom WM-Ticket

Jonathan Tah überzeugt Woche für Woche im Trikot von Bayer Leverkusen. Kein Wunder, dass der Nationalspieler Begehrlichkeiten europäischer Topklubs geweckt hat.
Jonathan Tah lässt sich nicht aus der Ruhe bringen. "Ich bin voll fokussiert auf Bayer Leverkusen und möchte dazu beitragen, dass wir nächstes Jahr international spielen. Das ist der einzige Fokus, den ich gerade habe. Das andere Drumherum blende ich eigentlich aus", sagt der 21 Jahre alte Abwehrspieler der Werkself, der angeblich auf dem Wunschzettel des italienischen Rekordmeisters Juventus Turin ganz oben steht. Aber auch beim FC Barcelona und einigen englischen Topklubs sowie bei Ligakonkurrent Borussia Dortmund soll der dreimalige Nationalspieler ein Thema sein.
"Ich freue mich natürlich, mit diesen Vereinen in Verbindung gebracht zu werden. Das ehrt mich, aber ich weiß, wo ich jetzt gerade stehe, dass ich noch viel an mir arbeiten muss", sagte Tah, der an der Seite von Sven Bender eine beeindruckende Entwicklung genommen hat und Woche für Woche in der Abwehrkette der Werkself überzeugt.
Der WM-Traum lebt
Der Vertrag des gebürtigen Hamburgers, dessen Talent beim abstiegsbedrohten HSV offenbar unterschätzt wurde, läuft in Leverkusen bis 2020. Tah soll aber eine Ausstiegsklausel besitzen, die es ihm erlauben soll, für eine Ablöse von angeblich 25 Millionen Euro zu wechseln. "Für uns ist es nichts Neues, dass unsere Spieler bei anderen Klubs hoch gehandelt werden. Wir bleiben wie immer ganz gelassen", sagte Bayer-Sportchef Rudi Völler zu den jüngsten Spekulationen um Tah.
Der 1,94 große Abwehrhüne hat natürlich auch noch die WM-Endrunde (14. Juni bis 15. Juli) in Russland im Hinterkopf. Ein Traum wäre es, bei der Generalprobe von Titelverteidiger Deutschland am 8. Juni im eigenen Wohnzimmer BayArena gegen Saudi-Arabien wieder im Nationaltrikot aufzulaufen und anschließend mit dem DFB-Tross Richtung Moskau aufzubrechen.
Tah: WM-Teilnahme "wird schwierig"
Tah, der wegen einer Verletzung die U21-EM im vergangenen Sommer in Polen und damit den Titelgewinn des DFB-Nachwuchses verpasst hatte, ist aber realistisch. "Eine Chance, zur WM zu fahren, ist auf meiner Position sicherlich schwierig. Alle anderen spielen dort mit ihren Vereinen international, und es läuft gut für sie. Deshalb weiß ich, dass es für mich schwierig wird", sagte Tah im "Sport1"-Interview.
Joachim Löw wird nicht entgangenen sein, dass Tah sich in den letzten Monaten prächtig entwickelt hat. Vor allem im Spielaufbau machte der zweikampfstarke Innenverteidiger einen gewaltigen Sprung nach vorne. Seine Pässe kommen nicht nur in schöner Regelmäßigkeit an, nicht selten leitet er damit auch gefährliche Angriffe seines Teams ein. Alles Dinge, auf die der Bundestrainer sehr viel Wert legt.