05.02.2018 12:37 Uhr

Die Derby-Renaissance der Wiener Austria

Christoph Monschein bejubelt seinen ersten Derby-Treffer
Christoph Monschein bejubelt seinen ersten Derby-Treffer

Die Austria zeigt im Skandal-Derby zum Frühjahrsauftakt sportlich auf und bleibt zuversichtlich, Rapid noch abfangen zu können. "Wir haben gute Chancen auf den dritten Platz", sagt Christoph Monschein nach seinem Premierentor.

Das Allianz-Stadion zu Hütteldorf bleibt ein guter Boden für die Wiener Austria. Während Rapid in der neuen Heimstätte weiterhin auf einen Sieg gegen den Erzrivalen wartet und sich einmal mehr mit dem blamablen Auftritt einiger Minderbemittelter im Block West herumschlagen muss, sind die "Veilchen" auch im vierten Derby in der neuen Arena in Penzing ungeschlagen geblieben.

Austrias Sportdirektor Franz Wohlfahrt sah nach dem 1:1 vom Sonntag gegenüber Sky "den Punkt als Gewinn", Torschütze Christoph Monschein, der erstmals in einem Wiener Derby traf, erklärte in der Mixed Zone zwar ebenfalls, dass die Violetten "den Punkt gerne aus Hütteldorf mitnehmen", ein wenig trauerte die Solospitze der Gäste aber auch einem möglichen Sieg hinterher: "Vor allem in der zweiten Hälfte haben wir richtig Gas gegeben und wollten das Spiel unbedingt gewinnen. Schade, dass es wegen einer Standardsituation nicht gereicht hat."

Monschein: "Haben gesehen, dass alles offen ist"

Auch wenn das Unentschieden die Austria in der Tabelle nicht unmittelbar weiterbringt, liefert die Leistung der Mannschaft zum Frühjahrsauftakt durchaus Grund zur Zuversicht. Im Vergleich zum verkorksten Herbst präsentierte sich die Truppe von Trainer Thorsten Fink merkbar verbessert, spritzig und aggressiv in der Vorwärtsbewegung.

"Wir haben uns vorgenommen, kompakt zu stehen, die Mitte dicht zu machen und am Anfang nicht zu hoch zu attackieren", erklärte Monschein im Gespräch mit weltfussball die Ausrichtung fürs Derby. Nach einer Viertelstunde hatte die Austria Rapids Anfangsoffensive überstanden, bei Ballgewinn schalteten die Gäste meist über den im Dribbling kaum vom Ball zu trennenden Dominik Prokop schnell um und machten vor allem über die rechte Seite von Lucas Venuto Druck.

"Dann sind wir immer besser ins Spiel gekommen, haben uns mehr zugetraut und gesehen, dass alles offen ist", so Monschein. "Dadurch, dass Rapid nicht viel zusammengebracht hat, sind wir immer aggressiver geworden." Ein Eindruck, der sich auch in Zahlen belegen lässt: Starke 59 Prozent der Zweikämpfe entschieden die "Veilchen" für sich.

"Wir haben gute Chancen auf den dritten Platz"

So viel Gesprächsstoff das 325. Stadtduell bot, so wenig hat sich die Tabellensituation danach verändert. Rapid hält Platz drei, die Austria liegt weiterhin mit acht Zählern Rückstand auf den Erzrivalen auf Rang sechs. Für Monschein, der im Derby sein fünftes Bundesligator in dieser Saison erzielte, kein Grund, den Blick von oben abzuwenden. "Es sind noch 15 Spiele ausständig. Wir können noch genug Punkte holen und wenn wir in einen Lauf kommen und das spielen, was wir können, haben wir gute Chancen auf den dritten Platz."

Ihren Teil dazu beitragen sollen auch die Winterneuzugänge, von denen Ex-Rapidler Stefan Stangl und Rückkehrer Patrizio Stronati eine starke beziehungsweise passable Partie abgeliefert haben. "Wichtig war, dass wir den Kader defensiv aufstocken, weil wir viele Ausfälle haben. Jetzt können wir schauen, wer am fittesten ist und wer am konzentriertesten spielt. Das tut der ganzen Mannschaft gut", sagte Monschein. In absehbarer Zeit wird dabei auch der neue und noch angeschlagene Abwehrchef Michael Madl mithelfen können.

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David Mayr

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