Rettig gegen Investoren: "Pflaume bleibt Pflaume"

Geschäftsführer Andreas Rettig vom Zweitligisten FC St. Pauli kämpft weiter für die Unabhängigkeit der Fußballvereine von Investoren. "Die 50+1-Regel sichert den gesellschaftspolitischen Stellenwert des Fußballs. Die Frage ist eher: Wo wollen wir hin?", sagte Rettig am Mittwoch beim Sportbusiness-Kongress SPOBIS in Düsseldorf.
"Wir sprechen über einen Volkssport und ein Kulturgut. Ich habe Sorge, dass der eine oder andere Fan - wie derzeit in Hannover - mit lauter Stimme aufbegehrt."
In einem Schlagabtausch mit Finanzvorstand Frank Wettstein vom Stadtrivalen Hamburger SV betonte Rettig, die Bundesliga sei "mit einem vernünftigen Mix auf der Einnahmeseite und der Verteilung auf mehrere Säulen sehr gut gefahren. Wir sollten aufhören, Investorengelder zu glorifizieren".
Ohnehin sei die Ausgliederung der Profi-Mannschaften "kein Allheilmittel. Wenn Sie eine Pflaume sind, bleiben Sie eine Pflaume - ob im eingetragenen Verein oder der Kapitalgesellschaft". In Richtung HSV sagte er: "Wir haben nicht einen Mäzen wie Klaus-Michael Kühne, sondern 25.000. Unsere Mitglieder."