29.01.2018 11:09 Uhr

Leon Bailey lässt Bayer Leverkusen träumen

Leon Bailey und Bayer Leverkusen haben derzeit viel Grund zum Jubeln
Leon Bailey und Bayer Leverkusen haben derzeit viel Grund zum Jubeln

Shooting-Star Leon Bailey lässt Bayer Leverkusen von der Vizemeisterschaft träumen. Auch dank des Jamaikaners schwimmt die Werkself auf der Erfolgswelle.

Als Matchwinner Leon Bailey nach seiner Supershow endlich als Letzter auf Socken vom Feld in die Katakomben der BayArena schlürfte, fing ihn Rudi Völler vor der Kabine ab.

Der Sportchef von Bayer Leverkusen nahm den Shootingstar aus Jamaika freudestrahlend in die Arme, herzte ihn und gratulierte dem 20 Jahre alten Reggae Boy zu einer erneut fantastischen Leistung beim 2:0 (0:0) gegen den FSV Mainz. Durch den neunten Saisonsieg behauptete die Werkself am 20. Spieltag den zweiten Platz.

"Irre, was der Junge Woche für Woche zeigt", sagte Völler kopfschüttelnd. Unterdessen hagelte es auch von den Kollegen Lob für den technisch versierten und pfeilschnellen Offensivspieler.

"Er war heute wieder einmal der Dosenöffner für uns", sagte Nationalspieler Julian Brandt, der indirekt am Führungstreffer von Bailey beteiligt war.

Denn nach der Pause hatten die beiden Außen die Positionen getauscht. "Der Impuls kam von Leon", berichtete Brandt und fügte lächelnd an: "Man kann sagen, der Plan ging auf."

Denn nachdem sich Leverkusen eine Halbzeit lang an der Mainzer Defensive die Zähne ausgebissen hatte, zog Bailey von der ungewohnten rechten Außenbahn nach innen und brach mit seinem Distanzschuss aus 20 Metern den Bann (48.).

Chelsea-Angebot soll bei 40 Millionen Euro liegen

"Das war ein schönes Tor", sagte er spitzbübisch nach seinem achten Saisontor, ehe er im selben Atemzug Bayer eine Liebeserklärung machte: "Ich fühle mich in Leverkusen sehr wohl und die Chemie in der Mannschaft stimmt. Viel besser kann es nicht laufen. Ich kann versprechen, dass ich bis zum Saisonende bei Bayer spiele."

Glaubt man seinen Worten, werden weder er noch Bayer bei einem Traumangebot vom FC Chelsea, der angeblich 40 Millionen Euro Ablöse für einen Wechsel im noch bis Mittwoch offenen Transferfenster bieten soll, schwach.

Ob Bailey auch kommende Spielzeit unter dem Bayer-Kreuz spielt, ließ er aber trotz seines Vertrages bis 2022 offen: "Im Fußball weiß man nie." Eine Teilnahme an der Champions League würde die Leverkusener Chancen aber deutlich erhöhen.

"Wir haben eine tolle Mannschaft, die diese Saison noch einiges erreichen kann", sagte Bailey, für den angesichts der Übermacht von Bayern München die Vizemeisterschaft fast ebenso wertvoll wäre wie der Sieg im DFB-Pokal.

In diesem Wettbewerb wartet kurz vor Karneval Werder Bremen im Viertelfinale auf die Leverkusener, für die der Brasilianer Wendell gegen harmlose Mainz per Foulelfmeter (68.) den Sack zugemacht hatte.

Mainz-Sportchef bleibt gelassen: "Wir werden nicht nervös"

"Wir haben noch nichts erreicht. Ein Marathonläufer jubelt auch nicht, wenn er nach 13 km vorne liegt", dämpfte lediglich Bayer-Trainer Heiko Herrlich die Euphorie bei Bayer - und auch um Topscorer Bailey, der auch schon sechs Torvorlagen beigesteuert hat: "Ich stimme nicht in die Jubelarien ein. Er war heute gut, muss aber noch viel lernen."

Derweil blieb FSV-Sportchef Rouven Schröder trotz der katastrophalen Auswärtsbilanz seiner Mannschaft, die diese Saison und auch unter Trainer Sandro Schwarz vor fremden Publikum noch nicht gewonnen hat, erstaunlich gelassen.

"Wir werden nicht nervös und auch der Trainer ist bei uns kein Thema", sagte er und fügte ausgerechnet vor dem nächsten Match gegen den souveränen Tabellenführer Bayern München an: "Wir müssen unsere Punkte zu Hause holen."

Online-Wettanbieter: bet365 | Interwetten | sportingbet | Tipico Sportwetten