Schalke-Krach: Bierhoff antwortet auf Heidel

In der Diskussion um Aussagen von Oliver Bierhoff im Bezug auf den ablösefreien Wechsel von Leon Goretzka vom FC Schalke 04 zum FC Bayern München wurde ein drittes Kapitel aufgeschlagen.
Der Nationalmannschaftsmanager antwortete am Donnerstagnachmittag auf S04-Sportvorstand Christian Heidel, der den DFB-Verantwortlichen dafür kritisiert hatte, "nicht objektiv" zu sein. Bierhoff hatte zuvor in einem "Bild"-Interview Verständnis für den Wechsel des 22 Jahre alten Nationalspielers zum FC Bayern München im Sommer geäußert und Schalke für den Umgang mit Goretzka kritisiert.
Unter anderem hatte Bierhoff erklärt: "Ein ambitionierter Jung-Nationalspieler will Titel gewinnen und sitzt ungern mittwochs auf der Couch, wenn andere Champions League spielen." Laut Heidel suggeriere Bierhoffs Aussage, alle Nationalspieler müssten beim FC Bayern spielen.
Nun rechtfertigte sich Bierhoff gegenüber "Funke Sport". "Die Aussagen von Christian Heidel implizieren, dass ich Schalke nicht die Champions League zutraue. Das war nicht meine Absicht. Keinesfalls wollte ich damit sagen, dass Schalke nicht in die Champions League kommt", ruderte der 49-Jährige zurück und lobte: "Schalke macht eine super Arbeit."
Bierhoff "Mit immer die größten Chancen in der CL"
Er habe mit seinen Äußerungen eher auf die Wahrscheinlichkeiten abgezielt. "Die Vergangenheit hat gezeigt, dass Bayern nicht nur die Champions League erreicht, sondern auch sehr weit kommt. Mit Bayern hat ein Spieler immer die größten Chancen in der Champions League", sagte der DFB-Manager.
Dass er sich überhaupt einmischen musste, habe zudem an den Schalkern selbst und ihrem Umgang mit Goretzka gelegen. "Leon Goretzka war auf Schalke angegriffen worden und stand mit dem Rücken zur Wand. Es gehört zu meinen Aufgaben, die Nationalspieler zu schützen", betonte Bierhoff und fügte an: "Ich will schon mit Blick auf die WM, dass Leon mit Selbstvertrauen und guter Energie zu uns kommt."
Heidel wiederum hatte Bierhoff schon am Morgen eine SMS geschrieben. "Ich fand, das kann man nicht so im Raum stehen lassen." Einen Anruf des Europameisters von 1996 nahm der Schalke-Verantwortliche jedoch anscheinend nicht entgegen. Er habe "zwei-, dreimal versucht", Heidel ans Telefon zu bekommen, allerdings vergeblich, so Bierhoff. Möglicherweise sah sich der Nationalmannschaftsmanager deshalb nun zu einer Stellungnahme gezwungen.