08.01.2018 10:11 Uhr

Hannes Wolf will kein Softie-Trainer sein

Unter Hannes Wolf reifte der Franzose Benjamin Pavard (r.) zum Nationalspieler
Unter Hannes Wolf reifte der Franzose Benjamin Pavard (r.) zum Nationalspieler

Beim VfB Stuttgart gilt Hannes Wolf als bodenständiger und sympathischer Trainer. Im Interview mit dem "kicker" verriet der 36-Jährige nun, dass er auch knallhart sein kann.

Laut eigener Aussage lässt der junge Übungsleiter die meiste Energie dabei liegen, "Spieler nicht aufzustellen, sie also zu enttäuschen. Das ist herausfordernd für beide Seiten." Das bekam auch Youngster Benjamin Pavard zu spüren.

"Er hat es am Anfang nicht immer leicht mit uns gehabt", gibt Wolf zu. Die unsauberen Pässe seines Schützlings haben den Trainer immer wieder geärgert. "Da bin ich irgendwann richtig sauer geworden. Er hat dann mal nicht gespielt und immer wieder Lack bekommen. Wieder und wieder."

Das Engagement zahlte sich aus. Mittlerweile ist Pavard mit gerade einmal 21 Jahren eine feste Größe in der Stuttgarter Hintermannschaft, zudem debütierte er im November für die französische Nationalmannschaft. Wolf freut sich über die positive Entwicklung: "Wir sind sehr stolz auf ihn. Er ist den richtigen Weg gegangen und hat sich diese Entwicklung am Ende zum größten Teil selbst erarbeitet. Das war kein Spaziergang."

"Messlatte Stück für Stück höher legen"

Pavards Beispiel steht symbolisch für den Weg, den Wolf mit dem VfB einschlagen will. Der 36-Jährige legt viel Wert auf das Zwischenmenschliche und den Umgang mit seinen Spielern. "Mir ist absolut nicht egal, wie es den Spielern geht", beschreibt er seine Herangehensweise. Das sei sehr wichtig und dürfe nicht ignoriert werden. "Aber wenn sie nicht umsetzen, was wir fordern, bekommen sie das in der täglichen Arbeit zu spüren."

"Als Trainer musst du für die Spieler ein Widerstand sein, du musst die Messlatte Stück für Stück höher legen, noch höher und noch mal höher", erklärt Wolf seine Position. Dabei könne er auch mal richtig laut werden.

Aktuell bereiten sich die Schwaben im spanischen La Manga auf die Rückrunde vor. Mit dabei ist auch Rückkehrer Mario Gomez. Der Nationalspieler ist von seinem Coach direkt in den Mannschaftsrat berufen worden und soll auf und neben dem Platz eine Führungsrolle übernehmen.

"Die anderen sollen ein Stück weit an ihm wachsen", erläutert Wolf. "Aber wir werden natürlich nicht ihm allein den Rucksack umhängen, alle sind gleichermaßen gefordert."

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