Mavraj schlägt Alarm: "Geht um sehr, sehr viel"

Vor gut einem Jahr wechselte Mergim Mavraj vom 1.FC Köln zum Hamburger SV. Jetzt zieht der Albanier ein Zwischenfazit und spricht über den andauernden Abstiegskampf und sein ganz persönliches Highlight.
Für den 31-Jährigen habe sich der Wechsel sowohl sportlich als auch privat "absolut" gelohnt. "Diesen Wechsel habe ich nie bereut. Und wenn man beachtet, welch große Fußballer schon das Trikot mit der Raute getragen haben, muss ich sagen, dass ich stolz bin, Teil der HSV-Familie sein zu dürfen", sagte er im Interview mit der "Bild".
Als der Abwehrspieler beim HSV unterschrieb, standen die Norddeutschen (mal wieder) auf dem Relegationsplatz. Dennoch hat sich Mavraj direkt wohl gefühlt: "Ich hatte in all meinen Profi-Jahren noch nie zuvor solch ein Vertrauen von Trainer- und Vereinsseite gespürt wie in dieser Phase. Ich habe gemerkt, dass die Leute an mich geglaubt haben."
Mit einem Last-Minute-Sieg am letzten Spieltag sicherten sich die Hanseaten dann doch noch den Klassenerhalt. Für den Innenverteidiger war das ein besonderes Ereignis: "Das Retter-Tor von Luca Waldschmidt gegen Wolfsburg war sportlich gesehen das absolut Positivste, was ich je erlebt habe."
Mavraj will mehr Verantwortung übernehmen
Befreiend wirkte der Klassenerhalt allerdings keinesfalls. Auch in dieser Saison ist der HSV voll im Abstiegskampf, an eine ruhige Rückrunde kann beim Bundesliga-Dino niemand denken.
Für Mavraj stand das aber schon im Sommer fest: "Wer allen Ernstes geglaubt hat, dass wir nach dieser Rettung nun alle Mannschaften von der Platte fegen, war schief gewickelt. Niemand in unseren Reihen war so naiv, das zu glauben."
Seit dieser Saison ist der albanische Nationalspieler stellvertretender Mannschaftskapitän. Dadurch muss Mavraj noch mehr Verantwortung übernehmen. Im Abstiegskampf geht es "zwar nicht um Leben und Tod, aber für sehr, sehr viele Menschen geht es um sehr, sehr viel."
Trotz schwacher Ergebnisse sehe er eine gute Einstellung und den Zusammenhalt im Team. Dennoch müsse sich der HSV schnellstmöglich aus dieser Krise befreien: "Natürlich belastet so etwas – und niemand kann sich davon wirklich freimachen."