Kämpfer Klasnic: Rückkehr "ist eine Option"

Mitte Oktober bekam Ivan Klasnic seine dritte Spenderniere. Nach seinem beschwerlichen Weg kann sich der Kroate durchaus vorstellen, noch einmal in den Profi-Fußball zurückzukehren.
Rund zwei Monate nach der erneuten Transplantation fühlt sich der ehemalige Bundesliga-Stürmer immer besser. "Ich bin kein neuer Mensch, vieles ist aber angenehmer. Ich muss nicht mehr zur Dialyse. Das Leben ist einfacher, und das ist schön. Mir ging es vorher aber auch nicht schlecht. Und ein Typ, der jammert, war und bin ich nicht", sagte er im Interview mit dem "Weser-Kurier".
Von derlei Rückschlägen lässt sich Klasnic nicht einschüchtern. "Ich bin grundsätzlich ein positiver Mensch und habe lieber ein Lächeln im Gesicht. Ich bin einer, der gerne einen Spruch macht, der freundlich zu den Menschen ist. So bin ich, und so will ich auch von den Menschen gesehen werden."
Kraft im Glauben an Gott
Dennoch habe es während seiner langen Leidenszeit auch andere Phasen gegeben. "Dann habe ich mich schon gefragt, warum ich? Darüber habe ich schon nachgedacht", gab der Ex-Werderaner zu.
Kraft findet Klasnic vor allem in seinem Glauben: "Ich bete zu Gott und denke an Gott. Das war immer so, unabhängig davon, wie es mir geht. Der Verlauf meines Lebens hat mich nicht an Gott zweifeln lassen, es sollte so kommen."
Der 37-Jährige kann sich auch durchaus eine Rückkehr in den Profi-Fußball vorstellen. "Noch habe ich ja kein Abschiedsspiel gemacht", schmunzelte er. Zudem habe er nach der letzten Nierentransplantation ein Angebot als Spieler erhalten: "Vielleicht ist das für mich ja auch noch mal eine Option. Bis zum Sommer hätte ich noch Zeit, mich wieder in Form zu bringen."
Werder-Krise? "Zumindest besser als HSV"
Klasnic spielte von 2001 bis 2008 für Werder Bremen und wurde mit den Werderanern 2004 Deutscher Meister. Nach seiner Niereninsuffizienz-Erkrankung und einer missglückten Organspende kehrte der kroatische Nationalspieler noch einmal auf die Bundesliga-Bühne zurück.
Mit seinen ehemaligen Teamkollegen Frank Baumann und Marco Bode stehe er immer noch in regelmäßigem Kontakt. Auch die sportliche Talfahrt verfolgt Klasnic: "Der Tabellenplatz gibt das Ziel für die Rückrunde vor: Siege, Siege, Siege. Etwas anderes zählt nicht mehr. Aber zumindest steht Werder in der Tabelle über dem HSV", grinste er.