Veh glaubt nicht an Kölner Klassenerhalt

Armin Veh, neuer Geschäftsführer Sport des 1. FC Köln, glaubt nicht mehr an den Klassenerhalt in der Fußball-Bundesliga.
"Ich bin nicht blauäugig, ich weiß, dass wir sehr viel Arbeit haben. Hätten wir gegen Freiburg gewonnen, hätten wir noch eine kleine Chance gehabt", sagte Veh bei seiner Vorstellung am Montag: "Ich möchte die Chance nicht in Prozent betiteln. Normalerweise musst du jetzt anders planen. So werde ich die Arbeit auch anfangen."
Trotz der bitteren Niederlage gegen Freiburg am Sonntag (3:4) und der schier aussichtslosen Situation als abgeschlagener Tabellenletzter mit nur drei Punkte sei Aufgeben allerdings keine Option, meinte Veh: "Die Bundesliga werden wir nicht komplett abschenken. Das kann man nicht tun, das geht nicht. Das ist nicht anständig."
"Werden Entscheidungen treffen"
Eine derart schlechte Saison habe eine Mannschaft noch nie gespielt. Dies könnte aber laut Veh auch ein Vorteil sein. Immerhin könne man so bereits die Zukunft planen, meinte der 56-Jährige, der beim FC die Nachfolge des im Oktober abgetretenen Jörg Schmadkte antritt.
🎙️Armin Veh: Für mich ist der #effzeh ein großer Club. Mir ist bewusst, dass wir einiges an Arbeit vor uns haben. Das werden wir mit Leidenschaft angehen. pic.twitter.com/p8BWGvLfGW
— 1. FC Köln (@fckoeln) 11. Dezember 2017
"Wenn es nicht so sein sollte, dass ein großes Wunder passiert und wir in der 2. Bundesliga anfangen, dann müssen wir eine Mannschaft auf dem Platz haben, die sofort diese Favoritenrolle annimmt", sagte der ehemalige Stuttgarter Meistertrainer: "Wenn es nicht so sein sollte, wäre das ein Superwunder. Das würde mich natürlich viel mehr freuen, wenn wir in der Liga bleiben würden. Aber ich bin realistisch, was das angeht. Ich muss mir jetzt ein Bild machen, dann werden wir Entscheidungen treffen."
Der ehemalige Stuttgarter Meistertrainer hat keine Anlaufzeit. Schon am Mittwoch (20:30 Uhr) geht es für den FC zum Tabellenführer Bayern München, ehe am Samstag (15:30 Uhr) das nächste Heimspiel gegen den VfL Wolfsburg wartet.
Veh: "Werde alles aufarbeiten"
Spätestens in der Winterpause müssen dann Entscheidungen her - und Veh ist gefordert. Ist Stefan Ruthenbeck tatsächlich nur eine Interimslösung auf der Trainerposition? Wenn ja - wer wird sein Nachfolger? Welche Spieler kommen? Wer würde bei einem Abstieg überhaupt bleiben?
Veh ließ sich bei seiner Vorstellung noch nicht in die Karten schauen. "Ich habe mir meine Gedanken gemacht, aber die werde ich noch nicht teilen. Ich werde nun alles aufarbeiten", kündigte er an: "Seriös und sachlich - aber auch mit Leidenschaft."
Diese Einstellung forderte Veh auch von seinen Spielern. "Die Bundesliga werden wir nicht komplett abschenken. Das kann man nicht tun, das geht nicht. Das ist nicht anständig", sagte er mit Nachdruck: "Dieser Klub ist ein stolzer Klub."