BVB-Krise: Zorc offenbart neue Erkenntnisse

Fitnessdefizite oder doch eine psychische Blockade? Borussia Dortmunds Sportdirektor Michael Zorc hat sich zu den Gründen für die sportliche Talfahrt des BVB in den letzten Wochen geäußert. Vor allem die Analyse des Derby-Debakels gegen den FC Schalke 04 lässt aufhorchen.
"Das ist eine schwierige Situation, und es gibt nicht den einen Knopf, den man drückt und dann läuft alles wieder wie in den ersten sieben Spielen", sagte Zorc gegenüber "Reviersport".
Dem Vorwurf, die Mannschaft breche aufgrund mangelnder Fitness regelmäßig nach der Pause ein, trat Zorc entschieden entgegen: "Die Laufstrecken und auch die Intensitäten, mit denen in den unterschiedlichen Tempobereichen gelaufen wird, sind in der zweiten Halbzeit die gleichen wie in der ersten."
Überraschende Erkenntnisse offenbarte die Video-Analyse des "Jahrhundert-Derbys" gegen Erzrivale Schalke, bei dem der BVB einen 4:0-Vorsprung verspielte. "Die Bilder zeigen, dass wir uns schon direkt nach der Pause, beim Stand von 4:0 und ergo zu einem Zeitpunkt, zu dem niemand müde sein kann, weil gerade erst Pause war, völlig anders verhalten als zuvor."
Zorc bemängelte den Willen, das Gegenpressing und die Körpersprache seines Teams in dieser Phase. "Und das beim Stand von 4:0 gegen Schalke, wenn man sich in der besten aller Welten eines BVB-Spielers befinden müsste", ergänzte das Dortmunder Urgestein.
Bei der Aufarbeitung der Krise sieht sich Zorc selbst in der Pflicht. "Ich bin der sportlich Verantwortliche. Es ist doch ganz klar, dass wir gemeinsam daran arbeiten und versuchen, die Weichen zu stellen, damit wir schnell wieder erfolgreicher werden", erklärte der frühere Mittelfeldspieler und Kapitän der Borussia.