Bürki nimmt viele seiner Kritiker nicht ernst

Obwohl Roman Bürki von Borussia Dortmund in der Fußball-Bundesliga in den ersten fünf Spielten ohne Gegentor blieb, geriet er bei Medien und Fans in die Kritik. Grund dafür waren zunächst vor allem Bürkis Auftritte in der Champions League. Doch später häuften sich auch die Fehler in Deutschlands höchster Spielklasse. Nun erklärt der Keeper, wie er mit der Kritik an seiner Person umgeht.
"Ich lese gar keine Zeitung, schaue in meiner Freizeit auch nicht oft Fernsehen oder ähnliches", berichtete der 27-Jährige gegenüber "Sport1". "Die Leute, die da sitzen, sind für mich keine Experten, sondern Menschen, die mal gut Fußball gespielt haben oder das auch nur meinen", schickte er eine klare Nachricht in Richtung von Lothar Matthäus, Dietmar Hamann und Co.
Etwas anders bewertet Bürki die Kritik ehemaliger Torwart-Kollegen, wie sie beispielsweise Bodo Illgner äußerte. "Wenn mich ein aktueller oder ehemaliger Torwart bewertet, dann höre ich hin. Denn dann weiß diese Person, von was sie spricht", betonte der BVB-Schlussmann und fügte unmissverständlich an: "Sonst kann ich das Ganze nicht wirklich Ernst nehmen."
"Da möchte ich mich nicht ausnehmen"
Der 27-Jährige zeigte sich zudem selbstkritisch. "Ich möchte mich ganz und gar nicht aus der Kritik rausziehen. Im Gegenteil: Gerade das Tor gegen Nikosia oder die Entstehung eines Elfmeters, das sind ganz klar meine Fehler und meine Mitschuld", sagte Bürki: "Da möchte ich mich nicht ausnehmen."
Dass in den Medien schon seine potenziellen Nachfolger gehandelt werden, obwohl er selbst erst vor weniger als einem Monat seinen Vertrag verlängert hat, tangiert den Torwart nicht. "Wenn die wichtigen Leute, die hier beim BVB das Sagen haben und auf die ich auch höre, was verändern wollten, dann würden sie zu mir kommen und Klartext reden", ist sich Bürki sicher. Das sei aber nicht der Fall, deshalb brauche er sich auch nicht verunsichern zu lassen, "nur weil irgendjemand ein Gerücht streut".
"Uns fehlt das letzte bisschen Vertrauen"
Außerdem nahm Bürki seinen Trainer Peter Bosz in Schutz. "Wir wissen, dass wir dieses System spielen können. Das sieht im Team auch niemand anders", sagte der Stammtorhüter des BVB.
Der 27-Jährige gestand aber auch ein: "Bei unserer Idee Fußball zu spielen, muss alles klappen - nur dann funktioniert sie. Uns fehlt aber im Moment das letzte bisschen Vertrauen."
Nach einem hervorragenden Saisonstart mit 19 Punkten aus den ersten sieben Bundesliga-Partien kam in den letzten vier Spielen nur einer hinzu. Zudem stehen die Westfalen in der Champions League vor dem Aus in der Gruppenphase.
Einen Grund für die schwachen Leistungen der letzten Wochen nannte Bürki auch: "Im Moment ist es so, dass wir häufig noch einmal zurückschauen auf den Spieler hinter uns - ob er seine Position hat. Wenn wir das tun, sind wir aber schon zwei Sekunden zu spät", sagte der Schweizer Nationaltorhüter.