Beim Hamburger SV tobt seit Wochen ein Machtkampf zwischen Investor Klaus-Michael Kühne und e.V.-Präsident Jens Meier um die Neubesetzung des Aufsichtsrates.

Milliardär Kühne hatte kürzlich Öl ins Feuer gegossen, als er ankündigte, kein Geld mehr zur Verfügung zu stellen, falls Personen ins mächtige HSV-Gremium gewählt werden, die er nicht befürwortet.

Gemeint war damit auch Ex-Profi Marcell Jansen, der sieben Jahre für die Rothosen in der Bundesliga im Einsatz war. Der 32-Jährige soll Wunschkandidat von Vereinsboss Meier für eine der sechs Positionen im Aufsichtsrat sein.

Im Interview mit dem "Sportbuzzer" äußert sich der frühere Nationalspieler nun zu den Spekulationen. "Wenn Menschen davon überzeugt sind, dass ich mit meiner Art irgendwas zum Gesamtwerk beitragen kann - und sei es auch nur als Puzzle, dann wäre ich bereit. Ich kann mir das prinzipiell vorstellen, weil es mir um den Verein geht und nicht um Einzelschicksale", so Jansen.

"In dieser sportlich schwierigen Phase braucht es Ruhe"

Der WM-Teilnehmer von 2010 fordert ein Bekenntnis zur Basis des Klubs. "Ein Verein muss immer aus sich heraus stark sein und nicht extern geführt werden", erklärt Jansen, der sich nicht vorstellen kann, "dass Herr Kühne ein rein geschäftliches Interesse am HSV hat."

Auf öffentliche Grabenkämpfe hat der 242-fache Bundesligaspieler keine Lust: "Ich wünsche mir, dass man auch in den Führungsetagen enger zusammenrückt, um diesen geilen Verein wieder nach vorn zu bringen. In dieser sportlich schwierigen Phase braucht es Ruhe".

Bereits am Mittwoch soll eine Entscheidung fallen. Jansen hatte von 2008 bis 2015 die Fußballschuhe für den Hamburger SV geschnürt.