Halstenberg: "Früher war ich BVB-Fan"

Auf den Spielberichtsbögen zu den Partien der deutschen Nationalmannschaft am Freitag gegen England (21 Uhr) und am Dienstag gegen Frankreich (20:45 Uhr) wird ein neuer Name auftauchen: Marcel Halstenberg. Der linke Verteidiger von RB Leipzig freut sich über seine überraschende Nominierung.
"Ich werde Vollgas geben und mich anbieten, um vielleicht sogar eine Chance zu haben, bei der WM 2018 dabei zu sein", sagte er gegenüber der "Sport Bild". Als er den Anruf von Joachim Löw auf seiner Mailbox abgehört hat, glaubte der 26-Jährige zuerst an einen Scherz. Mitspieler seien mal mit verstellter Stimme veräppelt worden. Doch "dann rief ich zurück und merkte, dass es glücklicherweise wirklich der Bundestrainer war", freute sich Halstenberg, der in den letzten Jahren eine steilen Karriere-Anstieg feiern konnte.
Halstenberg: "Das hat schon wehgetan"
Noch bis Sommer 2013 spielte der Abwehrspieler für die Zweitvertretung von Borussia Dortmund in der Regionalliga und in der 3. Liga. Wurde dort trainiert vom heutigen Premier-League-Coach David Wagner. Er "hat mich ein Stück weit zu dem gemacht, der ich jetzt bin: offensiver linker Verteidiger", erklärte der 26-Jährige.
Zeitweise durfte Halstenberg auch bei den Profis reinschnuppern und die Arbeitsweise von Jürgen Klopp kennenlernen. Er "ist ein super Trainer, redet viel mit den Spielern", lobte der heutige Bundesliga-Star. "Er sagte mir, ich soll meine linke Waffe mehr zum Einsatz bringen, weil ich einen guten linken Fuß habe."
Zu einem Lizenzspieler-Vertrag habe es damals leider nicht gereicht. "Das hat schon wehgetan", berichtete Halstenberg und fügte an: "Zudem war ich als Jugendlicher BVB-Fan."
Rangnicks Überzeugungskraft
Sein Weg führte schließlich über den FC St. Pauli im Jahr 2015 nach Leipzig, zum damaligen Zweitligisten. "Ich hatte auch Angebote aus der 1. Liga. Hannover und Mainz wollten mich. Aber erstens waren sie nicht bereit, den Forderungen des FC St. Pauli nachzukommen. Und zweitens hat mich Ralf Rangnick richtig und nachhaltig überzeugt", erläuterte Halstenberg die Beweggründe für seinen Wechsel.
Über sechs Stunden habe der Sportdirektor mit ihm gesprochen, Philosophie und Ziele von RB erläutert. Und: "Er meinte schon vor zweieinhalb Jahren, dass ich bei RB Nationalspieler werden könne", verriet der linke Verteidiger.
Angst vor der neuen Aufgabe im DFB-Dress hat Halstenberg nicht. "Den einen oder anderen wie Mario Götze, İlkay Gündoğan oder Mats Hummels kenne ich ja aus meiner Zeit in Dortmund", sagte er und baut zudem auf Unterstützung aus dem eigenen Lager: "Und Timo Werner hilft mir ja auch."