26.10.2017 13:04 Uhr

"Bitter für alle": Mainz im Derby ohne Adler

René Adler zog sich im Pokal eine Muskelverletzung im Oberschenkel zu
René Adler zog sich im Pokal eine Muskelverletzung im Oberschenkel zu

Der FSV Mainz 05 muss nach dem Kraftakt im DFB-Pokal den Ausfall seines Stammkeepers René Adler verkraften. Am Freitag kommt Eintracht Frankfurt zum Derby.

Irgendwo im Hinterkopf von Adler, da lebte noch dieser eine Traum. "Wenn Jogi anrufen sollte...", hatte der Torwart von FSV Mainz 05 vor gut zwei Wochen im "kicker"-Interview gesagt, "da würde kaum jemand überlegen". Ein Comeback in der Nationalmannschaft sei zwar unrealistisch, klar, "man weiß aber nie, was im Fußball passiert". Seit Mittwoch steht fest: Bundestrainer Joachim Löw wird Adler nicht mehr anrufen.

Der 32-jährige Adler erlitt im Pokalspiel gegen den Zweitliga-Zweiten Holstein Kiel (3:2 nach Verlängerung) "eine schwere Muskelverletzung mit Sehnenbeteiligung im hinteren Oberschenkel des rechten Beines", teilten die Rheinhessen mit. Der Keeper fällt nicht nur für das Rhein-Main-Derby am Freitag gegen Eintracht Frankfurt aus - sondern noch viel länger. Der vage Traum, irgendwie doch noch in Löws Kader für die WM 2018 zu rutschen, ist geplatzt.

"Klar ist das bitter für uns alle. Wir wissen, dass es sehr, sehr schlecht gelaufen ist", sagte FSV-Trainer Sandro Schwarz am Donnerstag: "Ich hatte am Mittwoch ein längeres Gespräch mit ihm. Er geht mit der Situation sehr professionell um. Wir hoffen jetzt, dass es schnell geht und er bald wieder auf dem Platz stehen kann."

Zentner muss Verantwortung übernehmen

Adler war im Sommer nach Mainz gewechselt und gehörte seitdem zu den besten FSV-Akteuren. Der Ex-Nationalspieler, den vor der WM 2010 eine Verletzung davon abhielt, als Löws Stammtorwart nach Südafrika zu reisen, verlieh der Mainzer Abwehr Stabilität. Im hitzigen Derby soll sich nun Robin Zentner beweisen, der Adler bereits im Pokalspiel ab der 38. Minute ersetzt hatte.

"Er hat über mehrere Wochen sehr gute Trainingsleistungen abgeliefert. Das Vertrauen von unserer Seite ist da", sagte Schwarz: "Er wird auf dem Feld stehen. Und wir gehen davon aus, dass er das auch in den kommenden Wochen tun wird."

Für alle seine Spieler sieht Schwarz die Gefahr, dass "man im Derby überdreht". Zwar solle sein Team "sehr emotional und heißblütig" spielen. "Aber wir müssen einen klaren Kopf bewahren", sagte der 39-Jährige: "Wir freuen uns auf ein besonderes Spiel unter Flutlicht."

Mainz zu Hause gegen Frankfurt ungeschlagen

Die Statistik spricht eindeutig für die Gastgeber: Mainz hat weder in der Bundesliga noch der 2. Bundesliga im eigenen Stadion gegen Frankfurt verloren (sechs Siege, sieben Remis). In der vergangenen Saison wurde mit einem spektakulären 4:2 nach 0:2-Rückstand der Klassenerhalt gesichert.

"Es wird Zeit, dass wir endlich was holen", sagte Frankfurts Sportvorstand Fredi Bobic nach dem Eintracht-Sieg im Pokal beim Regionalligisten 1. FC Schweinfurt (4:0). Mit einem Erfolg beim Nachbarn würde sich die Eintracht in der oberen Tabellenhälfte halten, vielleicht sogar in die Spitzengruppe vordringen können.

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