13.09.2017 16:00 Uhr

Rampenlicht: Rosický dreht die Uhr zurück

Tomáš Rosický erzielte für Prag sein erstes Tor seit 17 Jahren
Tomáš Rosický erzielte für Prag sein erstes Tor seit 17 Jahren

Viele bekannte Gesichter spielen weitgehend unbeachtet von der deutschen Presse im Ausland. Heute blickt weltfussball auf einen Ex-Borussen, der auch im Herbst seiner Karriere das Toreschießen nicht verlernt hat, einen japanischen Rückkehrer und einen französischen Knipser in Fernost.

2001 kam Tomáš Rosický für die Bundesligarekordablöse von 14,5 Millionen Euro zu Borussia Dortmund. Der damals 20-Jährige, der damit heute wohl eher als Schnäppchen durchginge, hatte zuvor zwei Jahre für den tschechischen Erstligisten Sparta Prag gespielt.

In einer Zeit, in der der BVB dafür bekannt war, Unmengen für neue Talente auszugeben, gehörte auch der beidfüßige Mittelfeldmann zum Ensemble der Schwarz-Gelben. Bei dem Revierklub legte er in 149 Ligaspielen 32 Treffer auf und war 20 Mal selbst erfolgreich. 2002 kam dann mit dem Gewinn der Meisterschaft der Höhepunkt seiner Zeit in Deutschland.

Darauf folgten vier durchwachsene Jahre, in denen er häufig mit Verletzungen zu kämpfen hatte. Aufgrund einer angespannten finanziellen Situation im Verein verließ er die Bundesliga 2006 in Richtung England. Im Trikot des FC Arsenal konnte "Little Mozart" wieder Erfolge feiern. So führte er das Team von Arsène Wenger zu zwei FA-Cup-Siegen und zwei Triumphen im League Cup.

Eine besondere Persönlichkeit

2015 zog es den inzwischen 36-Jährigen zurück in die Heimat. Bei seinem ersten Profiklub Sparta Prag waren sie besonders glücklich über die Rückkehr des einstigen Schützlings: "Wir sind davon überzeugt, dass Tomáš dem Team sowohl auf als auch abseits des Platzes helfen wird. Er ist eine besondere Persönlichkeit", schwärmte Vereinsinhaber Daniel Kretinsky.

Wegen einer unglücklichen Verletzung, die er sich bei seinem Debüt für seinen neuen, alten Verein zuzog, musste der Rückkehrer ein ganzes Jahr auf seine ersten "echten" Einsatzminuten warten. Beim Spiel gegen Karviná war es dann so weit: Nur 17 Minuten brauchte der Routinier bei seinem Startelf-Debüt für ein Tor. Sein erstes für Prag seit sage und schreibe 17 Jahren.

Zurück in die Heimat

Auch einen anderen Bekannten aus der Bundesliga zog es 2016 zurück in die Heimat. Mu Kanazaki wechselte im Frühjahr 2013 zum 1. FC Nürnberg. Beim Club konnte sich der Japaner allerdings nie durchsetzen: Nur vier Spiele machte der Mittelfeldmann für die erste Mannschaft, bevor er in die zweite Auswahl der Niederbayern geschickt wurde.

Mit einem Umweg über die portugiesische zweite Liga führte es den Wandervogel zurück in die Heimat. Nach einem erfolgreichen Jahr bei seinem aktuellen Verein Kashima Antlers kehrte er auf Leihbasis für kurze Zeit noch einmal auf die iberische Halbinsel zurück.

Seit 2016 ist der Rechtsfuß nun fest beim J-League Verein - und feiert hier reichlich Erfolge: Seit seiner Rückkehr bestritt er 82 Ligaspiele und schoss 33 Tore. 2016 führte er seine Mannschaft sogar zur Meisterschaft. Auch in der jüngsten Partie gegen Omija war der 10-fache japanische Nationalspieler erfolgreich, als er mit seinem Treffer sein Team zum 1:0-Sieg schoss.

Glanzleistung nach Startschwierigkeiten

Zwar nicht in die Heimat zurückgekehrt, dafür aber auch nicht minder erfolgreich ist Anthony Modeste. 2013 kam der Franzose von Girondins Bordeaux zur TSG Hoffenheim. Im Kraichgau musste der bullige Angreifer allerdings häufig mit Stürmer-Kollegen wie Ádám Szalai um den Stammplatz kämpfen.

Aus diesem Grund nutzte der Knipser 2015 die Gelegenheit und wechselte zum 1. FC Köln. Hier avancierte der Torjäger zum absoluten Fan-Liebling. In seinen zwei Jahren bei den Geißböcken stand er in jedem Pflichtspiel auf dem Feld. Das zahlte sich für den Verein aus, denn mit seinen 40 Buden schoss er den FC letzte Saison sogar bis in die Europa League.

2017 folgte der schlagzeilenträchtige Abschied aus der Bundesliga. Den 29-Jährigen zog es nach China zu Tianjin Quanjian. Allerdings hatte er hier zunächst Startschwierigkeiten: "Ich bin aus einem Saison-Vorbereitungsmodus in eine Liga geraten, die schon auf Hochtouren läuft. Da gibt es Anpassungsschwierigkeiten", gestand er kurz nach seinem Wechsel der französischen Zeitung "L'Equipe".

Mittlerweile scheint die Anpassung aber bestens funktioniert zu haben. Aktuell steht der Goalgetter bei zwei Toren aus drei Einsätzen. Im letzten Spiel konnte er neben seinem Treffer zum 2:0 sogar noch ein weiteres Tor auflegen.

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