"Hat eigentlich alles": Arp soll HSV nach oben führen

Lobeshymnen ist Jann-Fiete Arp schon gewohnt. Uwe Seeler glaubt fest an den Durchbruch des Hamburger Jung, HSV-Trainer Markus Gisdol wollte das Sturmtalent zuletzt "mit aller Macht halten". Nun nutzte auch DFB-Sportdirektor Horst Hrubesch die Gelegenheit, den 17-Jährigen als großen Hoffnungsträger seines früher so ruhmreichen Ex-Klubs zu preisen.
"Der Junge hat was", sagte der einstige Weltklassestürmer anlässlich der Verleihung der Fritz-Walter-Medaille in Gold, der höchsten nationalen Auszeichnung für Top-Talente in Frankfurt am Main: "Eigentlich hat er alles. Ich glaube, dass er dem HSV den Weg nach oben ebnen kann".
Hrubesch sagte dies zu einem bemerkenswerten Zeitpunkt. Denn Arp hat noch keine Minute Bundesligaluft geschnuppert - und wird in der Hansestadt doch längst als Versprechen auf eine erfolgreiche Zukunft gesehen. Als der HSV im Juni die Vertragsverlängerung mit seinem Talent bis 2019 verkündete, tat der Klub dies mit allem Pipapo. Per Pressemitteilung zeigte sich Sportchef Jens Todt höchst erfreut, die Unterschrift wurde als Coup gefeiert.
"Fiete ist ein hochtalentierter Spieler, der auch das Interesse zahlreicher großer Klubs auf sich gezogen hat", sagte Todt damals über den Teenager, der im Frühling noch in der B-Jugend kickte. Längst machten an der Elbe Gerüchte um mögliche Angebote vom FC Chelsea und Real Madrid die Runde.
In der vergangenen Spielzeit hatte Arp in 23 Partien für die U 17 der Hanseaten 26 Treffer erzielt. "Er kann aus dem Nichts ein Tor machen, das können nicht viele", lobte Hrubesch über den Teenager aus Bad Segeberg, der die Sehnsucht nach einem echten Eigengewächs im Team bald erfüllen könnte.
Für Gisdol ist Arp noch nicht so weit
Im September bezog der Angreifer, der mit seinen sieben Treffern bei der U17-EM im Mai für so viel Furore gesorgt hatte, sein Zimmer im nagelneuen HSV-Campus. Von da aus hat er freie Sicht auf die Trainingsplätze, auf denen er längst auch mit den Profis schuftet. "Der Blick aus dem Fenster wird mich jeden Morgen aufs Neue motivieren", erzählte Arp der "Hamburger Morgenpost".
Auch in der Sommervorbereitung war er beim Team von Coach Gisdol dabei. Die HSV-Fans frohlockten schon, dass Arp den Sprung in den Profikader bald schaffen werde. Doch er wird sich wohl noch etwas gedulden müssen, nicht allein wegen der Schulterverletzung, die ihn zuletzt für einige Tage ausgebremst hatte.
Für Gisdol ist Arp noch nicht so weit, die Hanseaten wollen ihr Riesentalent behutsam aufbauen. "Er ist 17 Jahre alt, gerade aus der B-Jugend raus, kann noch zwei Jahre in der A-Jugend spielen", sagte der HSV-Coach. Es gelte, Arp zu einem stabilen Spieler zu entwickeln. Einem Spieler, dem in Hamburg die Zukunft gehört.