04.08.2017 09:05 Uhr

Kießling: "Nicht mehr wie zu Zeiten von Effenberg"

Stefan Kießling beklagt verlorene Menschlichkeit
Stefan Kießling beklagt verlorene Menschlichkeit

Der ehemalige Nationalspieler Stefan Kießling trauert ein wenig den alten Zeiten im Profifußball hinterher.

"Die Menschlichkeit ist in der Bundesliga etwas verloren gegangen", beklagt der 33 Jahre alte Stürmer von Bayer Leverkusen im Interview mit der "Bild"-Zeitung und erklärt auch warum: "Jeder muss in seiner Rolle immer da sein, ob wir Spieler, die Trainer, die Physios, die Manager. Wer nicht funktioniert, gerät oft schnell in Vergessenheit. Es ist in dem Geschäft alles so schnelllebig geworden, aber die Klubs haben die Zeit meistens nicht. Da bleibt manchmal was auf der Strecke."

Kießling betonte vor seiner zwölften und letzten Saison im Bayer-Trikot aber zugleich, dass er trotz der rasanten Entwicklung im Profifußball nach wie vor Spaß an seinem Job hat. Er vermisst aber in der heutigen Zeit echte Typen in der Bundesliga: "Sie sind zumindest weniger geworden. Es ist auf jeden Fall nicht mehr so wie zu Zeiten von Stefan Effenberg."

Dass er selbst schon die Fußballschuhe im Alter von 34 Jahren an den Nagel hängt, macht Kießling an der gestiegenen Belastung fest. "Zu meiner Anfangszeit waren die Spieler, die aufhörten, meist älter. Mit 39, 40 oder älter zu spielen wie Zé Roberto oder Buffon, das sind heute Ausnahmen. Die Spieler haben durch immer mehr Spiele heute als vor einigen Jahren. Das merkt man schon in den Knochen."

Neue Aufgaben bei Bayer?

Nach seiner Profi-Laufbahn wird Kießling weiter bei Bayer bleiben. Was er dann genau zu tun hat, weiß er noch nicht: "Ich muss sehen, wie es sich entwickelt. Im Ernst: So was kann man nicht im Voraus planen. Wie meine Aufgabe im Klub nach der Profilaufbahn aussehen wird, ist noch offen."

Vielleicht ist ja in Zukunft sogar ein Sportdirektor-Posten für Kießling nach dem Vorbild von Hasan Salihamidžić denkbar. "Ich kann mich gut daran erinnern, als er mein Gegner war zu meiner Anfangszeit im alten Olympiastadion. Für Außenstehende ist es eine Überraschung, dass er jetzt Sportdirektor bei Bayern ist. Immerhin liegt seine Zeit als Spieler bei den Bayern schon zehn Jahre zurück."

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