Schürrle: "Sportlich bin ich etwas schuldig"

Das erste Jahr bei Borussia Dortmund verlief für André Schürrle wenig erfolgreich. Nun spricht der Nationalspieler über die Aussichten für die kommende Spielzeit.
"Angekommen zu sein, ist ein Begriff, der schwer ist zu benutzen, wenn man eine sportlich schwierige Saison hinter sich hat", erklärte der 26-Jährige gegenüber der "WAZ" angesprochen auf seine Lage bei den Schwarzgelben: "Ich habe mich vom ersten Tag an wohlgefühlt in der Stadt, im Verein, in der Mannschaft – und das ist immer noch so. Trotzdem ist Ankommen für mich auch mit sportlichem Erfolg in Verbindung zu bringen. Sportlich bin ich noch etwas schuldig."
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Er habe gut angefangen, sei "extrem motiviert" gewesen: "Ich wollte in einem so großen Verein direkt etwas zeigen. Meine ersten Spiele waren top, dann war ich verletzt, kam gegen Real Madrid zurück mit einem Tor, das mir das Gefühl gegeben hat, vielleicht schon angekommen zu sein. In dem Spiel habe ich mich wieder verletzt und habe von da an nie mehr so wirklich in die Mannschaft gefunden."
Dann aber sei er in ein Loch gefallen, habe zu viel nachgedacht. "Ich stelle vieles infrage, mich selbst logischerweise auch. Wenn man mich kennenlernt, merkt man, dass ich ein tiefgründiger Mensch bin. Das Letzte, was man als Fußballer will, ist, nicht so gut dazustehen: bei den Fans, in den Medien, in der allgemeinen Wahrnehmung. Da versucht man, viele Dinge umzustellen. Manchmal ist das sinnvoll, oft aber auch schon der erste große Fehler", verriet Schürrle.
Schürrle über Gründe für seinen Wechsel
Dass er zuletzt nach spätestens zwei Jahren jeden Klub verließ, sei keinesfalls keine festgelegte Strategie: "Ich war in Wolfsburg davon ausgegangen, dass ich erstmal eine Mannschaft gefunden habe, in der ich meinen Platz habe. Dann aber kam die Möglichkeit, zu einem der größten Vereine in der Welt zu wechseln. Also bin ich diesen Weg gegangen, voller Überzeugung, die bis heute anhält."
Der 26-Jährige sehnt sich nach Anerkennung und möchte diese gern beim BVB erreichen. "In gewisser Hinsicht beneide ich manche Spieler, die fünf, sechs Jahre bei einem Verein spielen, die den Klub und alle Personen in- und auswendig kennen, die ein gutes Standing im Verein, bei den Fans, bei den Verantwortlichen haben.", erklärte der DFB-Kicker.
Bosz? "Ich habe ein gutes Gefühl"
Die Hoffnungen für die kommende Saison liegen für Schürrle auch auf der Rückkehr von Mario Götze: "Er weiß, wie er mich anspielen muss, er kennt meine Laufwege. Aber er ist nicht nur für mich wichtig, sondern für die ganze Mannschaft."
Aber auch mit Neu-Coach Peter Bosz läuft für den 26-Jährigen alles nach Plan. "Wir sprechen viel. Er will, dass ich Verantwortung übernehme. Ich habe ein gutes Gefühl, weil ich gut mit ihm reden kann, das ist mir wichtig. Ich glaube, dass er ein guter Mensch ist, sehr geerdet, sehr ruhig."