19.07.2017 07:00 Uhr

Heimat bist du großer Töchter

Dieses Team lässt Österreich jubeln
Dieses Team lässt Österreich jubeln

Österreichs Frauen haben bei ihrer EM-Premiere schon im ersten Spiel geschafft, was den männlichen Kollegen in ihren sämtlichen sechs Partien bein einer Eurpameisterschaft verwehrt geblieben ist: Ein Sieg! Der völlig verdiente 1:0-Erfolg gegen die Schweiz am Dienstag in Deventer führte einmal mehr vor Augen, wie stolz man auf die Entwicklung im rot-weiß-roten Frauen-Fußball sein kann.

"Heimat bist du großer Töchter": Nicht nur beim ÖFB kann man stolz sein, auf das Debüt mit dem Goldtor von Nina Burger in der 15. Minute vor 4.781 Zuschauern im De Adelaarshorst. Drei Punkte bei der ersten Teilnahme an einer UEFA Women's EURO und damit voll im Aufstiegs-Rennen um einen Platz im Viertelfinale.

Es wäre unfair eine Spielerin aus dem kompakten Team von Erfolgscoach Dominik Thalhammer hervorzuheben. Die 14 rot-weiß-roten Heldinnen an einem historischen Tag in den Niederlanden hießen Manuela Zinsberger; Katharina Schiechtl (77. Viktoria Schnaderbeck), Carina Wenninger, Virginia Kirchberger, Verena Aschauer; Sarah Puntigam; Laura Feiersinger, Sarah Zadrazil, Nicole Billa (83. Viktoria Pinther), Lisa Makas (39. Nadine Prohaska); Nina Burger.

Selbst bei der Schweiz schwärmt man von Österreich

Selbst die Schweizer Teamchefin Martina Voss-Tecklenburg schwärmte bei ihrer Analyse auf der Pressekonferenz von der Leistung des Gegners: "Die Österreicherinnen waren energischer, robuster und konsequenter. Ich habe ganz viele Szenen vor Augen, in denen sie schneller, wacher und leidenschaftlicher dran waren als wir. Österreich hat das in die Waagschale geworfen, was wir auch erwartet hatten. Nur waren wir nicht in der Lage, auf ihre Präsenz, Bereitschaft und Physis entsprechend zu reagieren."

Kollege Thalhammer genoss das Lob seiner Kollegin: "Wir sind sehr stolz, weil wir jahrelang für diesen Erfolg gearbeitet haben. Kämpferisch und taktisch war das Team hervorragend. Wir hätten den Sack auch schon früher zumachen können. So sind wir gegen Ende noch in Bedrängnis gekommen. Bis dahin haben wir den Gegner kontrolliert. Wir haben es geschafft, das hohe Risiko der Schweizerinnen im Spielaufbau auszunutzen. Das hatten wir auch so geplant."

Der ÖFB-Chefcoach zog eine rundum zufriedene Bilanz der Auftakt-Begegnung: "Wir waren schon die ganze Woche ruhig, gelassen und zuversichtlich. Ich habe mir fast schon ein bisschen Sorgen gemacht, ob wir etwas Wichtiges übersehen hatten. Aber der Eindruck hat nicht getrügt. Es war ein toller Start, den wir uns in unseren kühnsten Träumen nicht ausgemalt hatten. Nach der Roten Karte, als wir dann in Überzahl gespielt haben, hatten wir fast ein bisschen Angst vor dem Sieg."

UEFA würdigt Sarah Puntigam

Mit Sarah Puntigam wurde wenig überraschend eine Österreicherin von der UEFA zur Spielerin der Partie gewählt. Die Abräumerin im zentralen Mittelfeld zeigte sich nicht nur wegen der Ehrung überglücklich: "Ich bin unglaublich stolz auf unsere gesamte Mannschaft und kann unseren Trainern nur gratulieren. Wir waren perfekt auf die Schweizerinnen eingestellt. Besser hätten wir nicht starten können. Das Angriffs-Pressing von Beginn an war unser Plan. So haben wir die Schweizerinnen zu den Fehlern gezwungen. Wir sind schon seit Wochen gut drauf und haben auf diesen Tag hingearbeitet."

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Christian Tragschitz, weltfussball.at aus Deventer

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