Bruchhagen: HSV vor nächster Zittersaison

Nach einer weiteren verpatzten Saison im deutschen Oberhaus steht der Hamburger SV einmal mehr vor einem Umbruch. Angetrieben wird dieser von Heribert Bruchhagen, der im Dezember 2016 das Zepter übernahm. Im "kicker"-Interview spricht der HSV-Vorstandschef über Neuzugänge und Baustellen.
Mit der Verpflichtung des Quartetts Papadopoulos, Pollersbeck, Hahn, Thoelke sowie der Vertragsverlängerung mit Bobby Wood habe man die Kaderplanung für die kommende Saison zu drei Vierteln abgeschlossen, "Priorität" habe allerdings noch der Kauf eines Innenverteidigers und eines Mannes für die linke Abwehrseite, so Bruchhagen.
Auf der anderen Seite müsse man den Kader vorerst verkleinern, wolle man neue Spieler holen. "Wir haben in Augenblick, wenn sie alles addieren, insgesamt 34 Spieler unter Vertrag. Daraus resultiert, dass wir unseren Kader sicherlich noch verkleinern werden."
Bruchhagen beteuert jedoch, dass Verkäufe nicht um jeden Preis erzielt werden sollen. Konkret verneint der 68-Jährige einen Abgang des vom VfL Wolfsburg umworbenen Nicolai Müller, vielmehr soll der 30-Jährige seinen 2018 auslaufenden Vertrag verlängern. Ein Luxus, der nicht zuletzt dank der erneuten Zuwendungen von HSV-Mäzen Klaus-Michael Kühne möglich ist. Die ursprünglich angedachte Reduzierung des Lizenzspieleretats um acht auf 48 Millionen Euro werde demnach "Beweglichkeit nach oben erfahren", erklärt Bruchhagen.
"Diese Annahme ist schlichtweg falsch"
Trotz der finanziellen Zuwendungen, der breiten Fanbasis und der Historie der Rothosen sieht Bruchhagen seinen Klub jedoch vor einer weiteren schweren Saison: Ich denke, dass es zehn Vereine geben wird, die darum kämpfen werden, dass sie nicht auf Platz 18, 17 oder respektive 16 landen werden. Der HSV gehört dazu."
Apropos Kühne: Gerüchte, der Investor würde mit HSV-Coach Markus Gisdol in deutlich näherem Austausch stehen, als mit dem Vorstand um Bruchhagen weist dieser völlig von der Hand: "Diese Annahme ist schlichtweg falsch", so das ehemalige Vorstandsmitglied der DFL. Zudem nehme Kühne ausdrücklich keinen "Einfluss auf das operative Geschäft."