Wagner: Nagelsmann-Verlängerung "uninteressant"

Die langfristige Vertragsverlängerung von Coach Julian Nagelsmann bei der TSG 1899 Hoffenheim hat keinen Einfluss auf die Zukunftsplanung von Torjäger Sandro Wagner.
"Nein, das ist für mich uninteressant. Seine Vertragsverlängerung spielt für mich keine entscheidende Rolle. Ich gehe meinen Karriereweg unabhängig von Julians Weg", sagte der Neu-Nationalspieler im Interview der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung".
Der Vertrag des 29-Jährigen in Hoffenheim läuft noch zwei Jahre. Trotzdem wollte er sich auf Nachfrage nicht festlegen, auch kommende Saison für 1899 aufzulaufen. "Weiß ich nicht. Das weiß man im Fußball nie", antwortete Wagner. Er werde "nie wieder irgendetwas versprechen", erklärte der Angreifer: "Warum auch? Ich habe schon zu viel erlebt. Auch, dass ein Verein sagt: Du gehst jetzt weg".
Wagner war vor einem Jahr von Darmstadt 98 in den Kraichgau gewechselt. Mit elf Toren in 31 Spielen hatte er großen Anteil am vierten Tabellenplatz, der Hoffenheim die Teilnahme an der Champions-League-Qualifikation einbrachte. Er habe die TSG "zu einer besseren Mannschaft gemacht", behauptete Wagner selbstbewusst. "Bevor ich da war, war dort nicht dieser Erfolg. Das hat sich geändert, seit ich da bin".
Wagner ist das "Drumherum zu viel geworden"
Bei randalierenden Fans in Stadien plädiert der Confed-Cup-Teilnehmer derweil für konsequentere Maßnahmen. "Man muss knallhart gegen diese Leute vorgehen, wirklich knallhart", forderte Wagner, der die Entwicklung abseits der Plätze kritisch betrachtet. "Das Drumherum ist mir ehrlich gesagt zu viel geworden. Gerade die Aggression, die Gewalt, die immer mehr zu spüren ist", gewährte der U21-Europameister von 2009 Einblick in seine Gefühlswelt.
Er erinnerte an die jüngsten Vorkommnisse bei den Relegationsspielen. "So etwas wie den Platzsturm in Braunschweig muss man unbedingt verhindern, in München hat es die Polizei ja so gerade geschafft", sagte Wagner.
Den Chaoten müsse dringend Einhalt geboten werden, "ansonsten machen sie uns den Fußball kaputt". Die Vereine hätten mit "vielen Fehlern" ebenfalls Anteil an der Situation. "Den Leuten wurde zu viel Macht gegeben, insofern braucht man sich nicht zu wundern. Für mich sind das keine Fans, sie missbrauchen die Fußball-Bühne", kritisierte Wagner.