10.05.2017 20:10 Uhr

Vienna klagt ÖFB wegen Zwangsabstieg

Der insolvente Traditionsverein Vienna hat wegen des bevorstehenden Zwangsabstiegs Klage eingereicht. Einen dementsprechenden Bericht der "Kronen Zeitung" (Donnerstag-Ausgabe) bestätigte der ÖFB gegenüber der APA.

Die Vienna will mit diesem Schritt den Klassenerhalt in der Regionalliga Ost erzwingen. Allerdings sieht das ÖFB-Regulativ vor, dass in die Insolvenz geschlitterte Vereine zwangsrelegiert werden. "Die betreffende Bestimmung ist wichtig, damit unter allen Vereinen der Regionalliga Chancengleichheit herrscht. Auch lässt die Bestimmung keinen Spielraum für Verhandlungen oder geringere Sanktionen", hieß es in einer ÖFB-Stellungnahme.

Die Vienna, Österreichs ältester Fußballverein, hatte im März Insolvenz angemeldet. Im Moment liegen die Wiener in der Ostliga überlegen auf Rang eins, müssen aber nach derzeitigem Stand in der kommenden Saison in der Wiener Stadtliga spielen.

Vienna will einstweilige Verfügung erreichen

Dies will die Vienna aber mittels einstweiliger Verfügung verhindern. Denn das ÖFB-Regulativ widerspricht der österreichischen Insolvenzordnung.

Nach eingehender juristischer Recherche brachten die Döblinger beim Handelsgericht Wien mittels einem 32 Seiten starken Konvolut eine Klage auf einstweilige Verfügung ein. Damit soll der Klassenerhalt in der Regionalliga Ost erzwungen werden. "Wir haben uns durch die Insolvenz keinen Wettbewerbsvorteil verschafft", erklärt Vienna-Vizepräsident Gerhard Krisch, der in der "Kronen Zeitung" das Beispiel "Ritzing" anführte. Wenige Tage nach der Insolvenz wurde damals in Routinier Tomáš Jun investiert.

"Uns entgehen, auch durch die Tribünensperre, Einnahmen, die wir für einen positiven Fortbestandsbericht durch den Sanierungsverwalter benötigen." Man will, so versichert Krisch, keinen "Krieg" mit dem ÖFB anzetteln, daher habe man ihn vorab auch über den Gang zu Gericht informiert. Eine Entscheidung sollte rasch fallen, da die Ostliga-Saison auf der Zielgeraden ist und die Vienna schon am Freitag mit einem Heimsieg gegen Mannsdorf den Meistertitel fixieren kann. Es geht um die wichtigste Abstiegsfrage, die Auswirkungen in allen unteren Klassen hat.

Indes erreichte die Vienna durch 496 Unterstützer das Ziel der Crowdfunding-Aktion von 35.000 Euro. "Es war das erste Mal in unserer Vereinsgeschichte, dass wir auf Crowdfunding gesetzt haben und ich möchte nicht ausschließen, dass wir eine weitere Rettungs-Initivative starten", so Krisch. Ein weiterer Beweis, wie beliebt die Blau-Gelben sind. Ein Verein, für den es sich zu kämpfen lohnt!

Mehr dazu:
>> "Unkonkursbar": Vienna setzt auf die Crowd

red

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