19.04.2017 10:53 Uhr

Watzke: "Den Kader einen Tick stärker machen"

Hans-Joachim Watzke stellt keine große Transfer-Offensive in Aussicht
Hans-Joachim Watzke stellt keine große Transfer-Offensive in Aussicht

Nach dem Bombenanschlag auf den Teambus durchlebt Borussia Dortmund schwere Zeiten. Die Verantwortlichen müssen dennoch die Weichen für die Zukunft stellen.

Borussia Dortmund steht mit der Aufarbeitung des Bombenanschlags auf die BVB-Profis in der Gegenwart vor einer schwierigen Aufgabe, dennoch müssen die Verantwortlichen auch die Weichen für die Zukunft stellen. Geschäftsführer Hans-Joachim Watzke hat sich mit Trainer Thomas Tuchel auf Vertragsgespräche im Sommer verständigt, bei den Spielern ist der achtmalige deutsche Meister schon einen Schritt weiter.

In Innenverteidiger Ömer Toprak (Bayer Leverkusen/Vertrag bis 2021) und Mittelfeldspieler Mahmoud Dahoud (Borussia Mönchengladbach/2022) stehen bereits zwei Neuzugänge fest. Nach dem großen Umbruch vor der laufenden Saison sollen es viel mehr auch gar nicht werden. "Es wird sicher nicht so viele Transfer-Aktivitäten wie im letzten Jahr geben. Wir wollen den Kader noch einen Tick schlagkräftiger machen, vielleicht einen Mentalitätsspieler holen. Die wachsen allerdings auch nicht auf Bäumen", sagte Watzke zuletzt im Interview mit den "Ruhr Nachrichten".

Die angekündigte Zurückhaltung auf dem Transfermarkt könnte auch mit zwei Spielern aus dem aktuellen BVB-Kader zusammenhängen. Nuri Şahin und Shinji Kagawa stellten ihre Qualitäten zuletzt eindrucksvoll unter Beweis. Während noch vor wenigen Wochen über einen Abgang der beiden Mittelfeldspieler spekuliert wurde, ist nun eine vorzeitige Verlängerung ihrer bis Juni 2018 laufenden Verträge nicht ausgeschlossen. Tuchel war zuletzt voll des Lobes über die beiden 28-Jährigen.

Watzke: "Werden keine Schulden mehr machen"

Sollten Şahin und Kagawa bei den Westfalen bleiben, besteht nicht mehr allzu viel Handlungsbedarf. Einzig der Kontrakt von Ersatztorhüter Roman Weidenfeller endet nach dieser Spielzeit. Daher sieht auch Watzke die Situation entspannt, auch wenn es immer wieder Wechselgerüchte um Top-Torjäger Pierre-Emerick Aubameyang (Vertrag bis 2020) gibt.

"Keiner von denen, die im Fokus sind, hat nur noch ein Jahr Vertrag. Wir haben schon zwei Transfers gemacht. Und man muss auch schauen, was reinkommt. Schulden werden wir keine mehr machen", sagte Watzke, der im vergangenen Jahr mehrfach beteuert hatte, dass der BVB auf keinen Fall Mats Hummels, İlkay Gündoğan und Henrikh Mkhitaryan abgeben werde. Zum Unmut Tuchels kam es am Ende doch anders.

Derzeit ist der BVB-Coach mit dem Stand der Planungen aber zufrieden. In Dahoud bekommt er das nächste europaweit umworbene Top-Talent. "Ich liebe diesen Spieler. Wir haben sehr lange gebohrt", sagte Tuchel.

Kommt Lacazette als Auba-Ersatz?

Toprak bringt Erfahrung in die junge Mannschaft und könnte sofort einer der Führungsspieler werden. "Ömer Toprak ist ein starker, international erfahrener Innenverteidiger mit hoher Führungsqualität", äußerte Sportdirektor Michael Zorc, der wohl nur im Falle eines Abgangs von Aubameyang noch einmal richtig gefordert werden würde. In Alexandre Lacazette von Olympique Lyon steht angeblich schon ein möglicher Ersatz bereit.

Ob Tuchel seinen im Sommer 2018 auslaufen Vertrag vorzeitig verlängert, ist völlig offen. "Fakt ist, dass Thomas Tuchel ein außergewöhnlich guter Trainer ist. Wir müssen aber auch schauen, ob wir uns in der strategischen Ausrichtung des Klubs einig sind, bei kommunikativen Themen, bei tausend Dingen", sagte Watzke zuletzt.

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