Hecking: "Bundesliga ist nicht der Fixpunkt"

Borussia Mönchengladbachs Trainer Dieter Hecking sieht seinen Klub nicht zwangsläufig in der Pflicht, die zu erwartenden Abgänge durch teure Transfers aufzufangen.
"Wir werden wohl Mo Dahoud und Andreas Christensen verlieren, da werden wir sicherlich versuchen, neue Qualität dazu zu holen. Da müssen wir natürlich nachlegen. Aber ich habe ja auch schon gesagt, dass ich auch in unserem Kader den einen oder anderen sehe, beispielsweise Laszlo Bénes, der aufrücken kann. Warum soll er nicht den gleichen Weg wie Mo gehen?", sagte Hecking der "Rheinischen Post".
Die Frage sei: "Bringt es uns etwas, für einen Spieler 15, 20 Millionen auszugeben? Ich habe es ja in Wolfsburg erlebt. Die Erwartungshaltung ist enorm an diese Spieler, die ihr selten gerecht werden können. Durch die hohen Ablösesummen wird man gleich unter Druck gesetzt. Einen Kevin De Bruyne hat so etwas nicht interessiert, andere schon", sagte Hecking.
"Wir als Vereine bekommen auch keine Garantie, dass ein Spieler xy für 20 Millionen Euro 15 Tore schießt, zehn vorbereitet und dadurch seinen Marktwert so vergrößert, dass du ihn für 30 Millionen nach ein paar Jahren wieder verkaufen kannst", so Hecking weiter: "Das wäre ein idealer Transfer." Ob so etwas für Borussia machbar ist, müsse man abwarten.
Wünsche für Stindl
"Viele Ligen sind heutzutage interessant, weil du dort viel Geld verdienen kannst. Die Bundesliga ist nicht der Fixpunkt. Spanien ist für deutsche Spieler noch nicht das bevorzugte Land, die schielen momentan eher nach England, so dass da immer der eine oder andere Abgang denkbar ist", folgte der Trainer.
Seinem Kapitän Lars Stindl würde er eine Nominierung für das Nationalteam wünschen, "um auszuloten, wo er steht, was eventuell noch fehlt oder auch nicht. Ich traue es ihm zu, dabei zu sein, vielleicht nicht mal beim Confed Cup, sondern vielleicht auch bei einem hochwertigen Freundschaftsspiel mit anschließendem Quali-Spiel. Davon könnte Lars sicher profitieren", sagte Hecking.