07.04.2017 13:18 Uhr

SVW: Delaney verkörpert Werders Wandlung

Thomas Delaney ist bei SV Werder Bremen eingeschlagen
Thomas Delaney ist bei SV Werder Bremen eingeschlagen

Thomas Delaney ist ein Gesicht des Aufschwungs bei Werder Bremen. Der Däne wird an der Weser schon als größter Transfercoup seit Mesut Özil gefeiert.

Thomas Delaney hatte einen klaren Plan. "Ich will ein Anführer sein", sagte der 25 Jahre alte Däne im Januar gleich an seinem ersten Tag als Profi von Werder Bremen. Drei Monate später zählt der Nationalspieler zu den größten Entdeckungen der laufenden Bundesligasaison. Delaney gibt der wundersamen Werder-Wandlung ein Gesicht - und lässt seinen Worten Taten folgen.

Für den Schnäppchenpreis von zwei Millionen Euro kam der laufstarke Mittelfeldmann im Winter vom FC Kopenhagen - er hat sich als absoluter Volltreffer erwiesen. In neun Spielen erzielte Delaney bereits vier Tore, doch sein Wert für den seit Jahren immer wieder abstiegsgefährdeten Klub lässt sich nicht allein in Scorerpunkten bemessen. Delaney zählt mit seiner aufgeräumten, intelligenten Art und seiner sportlichen Klasse schon nach wenigen Wochen zu den Leadern der Norddeutschen.

"In ruhiges Fahrwasser gelangen"

Für die Tageszeitung die Welt ist er bereits der "größte Transfercoup seit Mesut Özil" und auch Werders Trainer Alexander Nouri schwärmt von seinem neuen Schlüsselspieler. "Er ist ein Winnertyp, der den unbedingten Willen sowie den Teamspirit auf die anderen überträgt", sagte der 37-Jährige, der mit seinem Team nach der Winterpause zu einer überraschenden Siegesserie ansetzte.

Delaney, der beim 3:0-Sieg der Hanseaten gegen Schalke 04 am vergangenen Dienstag einen Muskelfaserriss im linken hinteren Oberschenkel erlitt und für die Partie gegen Eintracht Frankfurt am Freitagabend passen musste, geht dabei voran. Und macht jederzeit deutlich, dass er nicht jedes Jahr nur gegen den Abstieg spielen will. "Werder Bremen ist ein großer Klub mit einer großen Geschichte", sagte der Däne im Interview bei "bundesliga.de". Er möchte dabei helfen, dass "Werder wieder in ruhiges Fahrwasser gelangt". Mindestens.

Delaney will spielen

Der frühere Europapokal-Dauergast Werder soll für Delaney nicht nur eine kurze Durchgangsstation auf dem Weg zu einem europäischen Spitzenklub sein. Bremen war eine bewusste Wahl für den Sohn einer dänischen Mutter und eines amerikanischen Vaters, er hatte auch andere Angebote vorliegen. Der FC Everton soll Werder Millionen geboten haben, als der neue Spieler schon bei den Grün-Weißen unterschrieben hatte.

Für Sportchef Frank Baumann kam ein Verzicht auf Delaney aber nicht in Frage. Und auch Werders neue Nummer sechs grübelte nicht mehr. "Ich wollte einfach sicher sein, dass ich meine Einsatzzeiten bekomme", sagte er: "In Dänemark ist es oft so, dass Spieler wechseln und nach einem oder zwei Jahren wieder zurückkehren, weil sie bei ihrem neuen Verein nur auf der Bank saßen."

Im Sommer kommt der nächste Hoffnungsträger

Bei Delaney scheint dieses Szenario derzeit ausgeschlossen. Nach 22 Jahren im Trikot des FCK ist er längst an der Weser angekommen, hat mit Freundin Michelle sowie Hund Chester eine Wohnung bezogen und erste beeindruckende Auftritte auf der Bundesliga-Bühne hingelegt.

Im Sommer kann er dann einen weiteren alten Bekannten aus Dänemark begrüßen. Aus Kopenhagen kommt sein früherer Mannschaftskamerad, der schwedischen Nationalspieler Ludwig Augustinsson, nach Bremen.

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