06.04.2017 12:24 Uhr

Zu abhängig? Wolfsburg in der Gomez-Falle

Gegen Freiburg glücklos: VfL-Torjäger Mario Gomez
Gegen Freiburg glücklos: VfL-Torjäger Mario Gomez

Die Abhängigkeit von Torjäger Mario Gomez könnte für den VfL Wolfsburg im Kampf gegen den Abstieg aus der Bundesliga noch zum Problem werden.

Das, was sich in der noch frischen Trainer-Ära von Andries Jonker seit gut einem Monat bislang angedeutet hatte, bekam der VfL beim 0:1 (0:0) am Mittwoch gegen den SC Freiburg brutal vor Augen geführt: Trifft der Torjäger mal nicht, haben die Niedersachsen kaum eine Chance, ein Spiel zu gewinnen. "Klar ist, dass wir zu Hause gegen Freiburg mit einem Sieg gerechnet haben", bekannte Gomez nach dem Rückschlag. "Ich muss einfach ein Tor machen. Das wäre heute ein Big Point gewesen."

Nach zuvor sechs Toren in vier Spielen - seit dem Amtsantritt von Jonker traf nur Gomez für den VfL - ging der Nationalstürmer gegen den unbequemen Aufsteiger diesmal leer aus. Und so verpassten die Niedersachsen nicht nur drei sicher eingeplante Punkte, sondern vor allem auch einen entscheidenden Schritt in Richtung Klassenverbleib. Statt vier Punkten beträgt der Abstand auf den Relegationsrang weiterhin nur einen Zähler. Selbst der Vorletzte Ingolstadt auf dem ersten direkten Abstiegsplatz hat inzwischen nur noch fünf Punkte Rückstand auf Wolfsburg.

"Wir wissen, dass die Lage nicht gerade besser wird", gab Innenverteidiger Robin Knoche zu. Sein Nebenmann Philipp Wollscheid, der angesichts der Verletztenmisere in der Defensive nach über einem halben Jahr sein Bundesliga-Comeback feierte, fügte hinzu: "Es ist falsch, immer auf die anderen zu achten. Wir müssen unsere Aufgaben selbst ordentlich machen."

Rebbe und Jonker bleiben gelassen

Das heißt beim VfL derzeit: Gomez muss treffen. "Dass wir bis zum Ende nicht alles gewinnen, war klar. Dass wir aber so ein Spiel verlieren, ist einfach bitter", sagte Gomez.

Erstaunlich simpel ist allerdings auch der Umgang der Verantwortlichen mit der Situation. "Heute haben halt die Tore gefehlt. Von einer Delle möchte ich da nicht sprechen. Dass wir mal wieder ein Spiel verlieren werden, ist doch klar", erklärte Sportchef Olaf Rebbe.

Noch bemerkenswerter waren die Aussagen von Jonker zur gefährlichen Situation. "Das ist natürlich enttäuschend. Aber insgesamt war es vielleicht unser bestes Spiel bislang. 20 Minuten war das überragend", befand der Niederländer und wertete die Niederlage gar als Fortschritt: "Wir machen in jedem Spiel entweder einen kleinen Schritt oder wie heute einen großen Schritt. Ich bin sehr zuversichtlich."

Rebbe und Jonker scheinen einzig auf die in der Tat positive spielerische Entwicklung zu setzen. "Wir sind uns unserer Stärke bewusst. Jeder hat gesehen, dass wir einen Plan haben, Fußball zu spielen", sagte Rebbe. Ohne Gomez-Tore ist das allerdings kaum etwas wert. Trotzig kam Jonker daher mit Blick auf das nächste Spiel am Wochenende beim FC Schalke 04 auf den Stürmer zurück: "Er gibt sich alle Mühe. Am Samstag gibt es eine neue Runde und eine neue Chance."

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