05.04.2017 21:55 Uhr

Haidara erlöst Salzburg gegen Kapfenberg

Jubel in Salzburg nach dem Haidara-Tor in der Verlängerung
Jubel in Salzburg nach dem Haidara-Tor in der Verlängerung

Ausgerechnet Debütant Amadou Haidara hat Titelverteidiger RB Salzburg am Mittwoch ins Halbfinale des ÖFB-Cups geschossen. Mit seinem Treffer in der 110. Minute erlöste der 19-jährige "Joker" aus Mali den haushohen Favoriten, der sich beim 2:1-Heimsieg nach Verlängerung gegen den Kapfenberger SV äußerst schwer getan hatte.

Die Gäste aus der Steiermark waren durch João Victor Santos Sá bereits nach acht Minuten in Führung gegangen. Es war bereits der siebente Treffer des Brasilianers in der laufenden Saison im ÖFB-Cup, damit führt er die Torschützenliste weiter alleine an.

Josip Radošević sorgte in der 20. Minute für den Ausgleich, der jedoch einen gewaltigen Schönheitsfehler hatte, weil eine Abseitsstellung von Hee-chan Hwang, der Kapfenberg-Keeper Paul Gartler die Sicht verstellte, vom Schiedsrichter-Team nicht geahndet wurde. In der Verlängerung sorgte dann "Joker" Haidara für den 22. Salzburger Sieg im ÖFB-Cup in Folge (seit 14. Juli 2013/ÖFB-Rekord).

Damit hat der Titelverteidiger weiterhin den vierten Cup-Titel en suite im Visier. Seit 13 Partien bzw. 27. November 2016 ist man nun schon ohne Pflichtspiel-Niederlage.

Salzburg-Coach Oscar überraschte einmal mehr mit einer unkonventionellen Aufstellung, rotierte im Vergleich zum 5:0 gegen Altach gleich sieben Neue in die Startelf. Darunter Goalie Cican Stankovic und der in der Liga zumeist nicht einmal im Kader stehende Außenverteidiger Stefan Stangl, der auch im vierten Cup-Match über die volle Distanz gehen durfte. Christian Schwegler fühlte neben Duje Caleta-Car die ungewohnte Innenverteidigerrolle aus, im Mittelfeld stand Routinier Christoph Leitgeb erstmals seit dem Cup-Spiel gegen Mannsdorf am 21. September 2016 wieder von Beginn an am Platz.

Joãos Weckruf

Mindestens so überraschend war die frühe Führung der Gäste. Nach einem Einwurf und verlängertem Kopfball Stefan Meusburgers setzte sich in der Mitte João Victor gegen Stefan Lainer durch und machte mit seinem bereits sechsten Treffer im laufenden Cup-Bewerb das 0:1 perfekt. Salzburg dominierte in der Folge wie erwartet, spielte aber bis zur Pause nur wenige klare Torchancen heraus. Während Hwang Hee-chan eine "Hundertprozentige" aus Kurzdistanz vergab (36.), nutzte Radošević seine eiskalt: Valentino Lazaro spielte für den Kroaten auf, dem ein relativ harmloser Flachschuss reichte - Goalie Paul Gartler war dabei die Sicht verstellt.

Kapfenberg zeigte sich vom Ausgleich aber keineswegs geschockt, konnte seine im Ansatz gefährlichen Konter aber nie zu Ende spielen - und wenn, dann blieb man harmlos wie Yevhen Budnik, der in Stankovics Arme zielte (37.). Mit Fortdauer der Partie wurde Kapfenberg immer defensiver, und weil Salzburg vorerst nicht nachlegen konnte, blieb es spannend. Nach einer Stunde musste sich Gartler bei einem Distanzschuss des eingewechselten Wanderson strecken, die Rapid-Leihe parierte auch einen zu zentralen Radošević-Köpfler aus sechs Metern (62.).

Die Schlussviertelstunde der regulären Spielzeit gehörte dann ausschließlich den Hausherren, die es in den entscheidenden Momenten aber zumeist an Präzision vermissen ließen. Wanderson verfehlte das Tor aus der Ferne knapp (81.), Mergim Berisha scheiterte an Gartler (94.). Kapfenberg wurde seinerseits noch durch einen von Stankovic gehaltenen Weitschuss von David Sencar gefährlich (89.).

Die "Zugabe" war fest in den Händen von Salzburg, das seine Chancen aber fast im Minutentakt liegen ließ. Den einzigen gefährlichen Konter durch João Victor unterband Stankovic (101.), nach 105 Minuten kam mit dem malischen Liefering-Akteur Haidara ein weiteres Jungtalent der Salzburger zur seinem Pflichtspieldebüt. Und prompt war es der Mittelfeldmann, der Salzburg das Zittern im Elferschießen ersparte. Haidara leitete den Siegtreffer sogar selbst ein: Erst scheiterte Valentino Lazaro per Fallrückzieher, dann Wanderson, schließlich traf Lainer das Tor nicht, ehe der Debütant aus sechs Metern zur Stelle war.

Mehr dazu:
>> Übersicht ÖFB-Cup, Viertelfinale

red

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