04.04.2017 16:42 Uhr

Völler zu Bailey: "Verbal die Ohren lang ziehen"

Leon Bailey sollte gewarnt sein
Leon Bailey sollte gewarnt sein

Vor dem Bundesligaduell zwischen Bayer Leverkusen und Tabellenschlusslicht Darmstadt 98 am Mittwoch (20:00 Uhr) stellte sich Werkself-Coach Tayfun Korkut den Medien. Dabei bezog der Interimscoach unter anderem Stellung zu den Vorfällen um Leon Bailey. Auch Rudi Völler äußerte sich.

"Wenn man so ein Video sieht, bin ich mir sicher, dass der ein oder andere auch schmunzelt. Was sich letztendlich daraus hätte entwickeln können, ist aber nicht zum Schmunzeln. Das gibt uns zu denken", so Korkut. "Es hätte auch anders enden können. Das sollte ein Warnschuss für Leon [Bailey, Anm. d. Red] sein. Er steht jetzt auch nicht gerade gut da." 

"Grundsätzlich kann und muss man sagen, dass das suboptimal war. Diese ganze Aktion missfällt uns deutlich und wir werden mit ihm sprechen", hieß es weiter von Vereinsseite auf der PK.

Sportchef Rudi Völler ging dabei etwas deutlicher zu Werk zu kritisierte Baileys Verhalten. "Das ist nicht in Ordnung, ich werde ihm verbal die Ohren lang ziehen", zitiert die "Bild"-Zeitung den 56-Jährigen. Es sei "das klassische Beispiel, wie man mit einem Video auf die Nase fallen" könne.

Der Auslöser der Aufregung: Ein Snapchat-Video

Bailey hatte sich über einen Boxer in einem Snapchat-Video lustig gemacht und diesen als "Clown" bezeichnet. Daraufhin kam es zu einer öffentlichen Drohung des Faustkämpfers.

Dass sich Bailey kurz vor dem Anpfiff des Bundesligaspiels am Sonntag gegen Wolfsburg (3:3) nicht in der BayArena, sondern in Genk in seiner belgischen Heimat befand, ist für Völler ein weiterer Grund des Anstoßes: "Das wird auch ein Thema des Gesprächs sein."

Laut Korkut sei dies jedoch kein Grund für eine Bestrafung des Youngsters. "Das Allerwichtigste ist, dass die Spieler ein Gespür dafür entwickeln, was sich zu welchem Zeitpunkt gehört. Wir können ihn nicht bestrafen für etwas, was wir nicht festgelegt haben", betonte Korkut: "Wir werden die Sache aber nochmals klar ansprechen."

Relikt aus der Schmidt-Zeit?

Korkut verwies zudem mit einem Seitenhieb auf seinen Vorgänger Roger Schmidt. "Grundsätzlich ist es wünschenswert, dass ein Spieler im Stadion ist und das Spiel seiner Mannschaft verfolgt. Es gibt allerdings Abläufe, die vor meiner Zeit anders waren", sagte Korkut: "Es ist ganz wichtig, dass wir bestimmte Regeln aufstellen. Eine Gruppe braucht solche Regeln. Wir vertreten alle einen großen Verein und müssen uns dementsprechend verhalten."

Auch zum anstehenden Spiel äußerste sich der Coach natürlich. Verzichten müssen die Leverkusener dabei wohl weiterhin auf Innenverteidiger Jonathan Tah und Torjäger Javier Hernández. "Jonathan geht es besser. Das ist die gute Nachricht", erklärte Korkut. Der Nationalspieler habe allerdings kein volles Mannschaftstraining absolvieren können. Für das Spiel werde es eher nicht reichen. Auch bei Hernández sei die Lage "schwierig". Man wolle noch abwarten, gehe aber davon aus, dass es nicht klappe.

Korkut besorgt: "Es kann in alle Richtungen gehen"

Schon beim 3:3 am vergangenen Sonntag gegen den VfL Wolfsburg hatten Nationalspieler Tah (Oberschenkelverletzung) und der mexikanische Angreifer Hernandez (muskuläre Probleme) gefehlt. "Es wird in Darmstadt darauf ankommen, dass wir unsere Stärken auf den Platz bringen. Wir haben genügend Qualität, müssen die aber auch zeigen", sagte der Coach.

Die Marschrichtung für den Vergleich scheint ohnehin klar. "Es kann in alle Richtungen gehen", gab Korkut zu, stellte jedoch klar: "Wir werden nicht ins Dunkel schauen."

Online-Wettanbieter: bet365 | Interwetten | sportingbet | Tipico Sportwetten