06.03.2017 11:46 Uhr

96: Stendel-Aus nach Heldt-Überraschung?

Horst Heldt ist der neue starke Mann bei Hannover 96
Horst Heldt ist der neue starke Mann bei Hannover 96

Nicht Hamburg. Nicht Wolfsburg. In Hannover kehrt Horst Heldt auf die große Fußball-Bühne zurück. Der Ex-Schalker soll den zuletzt strauchelnden Zweitligisten Hannover 96 wieder in die Spur bringen und auf direktem Weg zurück ins Oberhaus führen. Gleich seine erste Entscheidung hat es in sich: Denn ob Heldt bei seiner Mission noch auf Trainer Daniel Stendel setzt, ist vollkommen offen.

Es gebe derzeit keinen Plan, Stendel auszutauschen, sagte Klubpräsident Martin Kind im "NDR Sportclub" - und überließ die weitreichende Entscheidung gleich seinem neuen starken Mann: "Die Verantwortung liegt jetzt bei Horst Heldt."

Nur wenige Stunden zuvor hatte der mächtige Vereinsboss nach einem Treffen mit Aufsichtsratschef und Ex-Kanzler Gerhard Schröder Fakten geschaffen und die bisherige sportliche Führung rasiert. Sowohl Geschäftsführer Martin Bader als auch der Sportliche Leiter Christian Möckel wurden trotz Verträgen bis 2018 entlassen.

Heldts Auftrag ist klar

Heldt, der nach seiner Demission im vergangenen Sommer in Gelsenkirchen zuletzt auch beim Hamburger SV und dem VfL Wolfsburg gehandelt worden war, hat in der niedersächsischen Landeshauptstadt einen klaren Auftrag: Direkter Wiederaufstieg. Den sehen die Macher nach der 0:2-Niederlage beim abstiegsbedrohten Karlsruher SC und dem Abrutschen vom zweiten Tabellenplatz offenkundig in ernsthafter Gefahr.

Doch der direkte Einfluss Heldts ist zum jetzigen Zeitpunkt begrenzt. Transfers sind aktuell nicht möglich - und so geht es bei seiner Verpflichtung neben der Trainer-Personalie wohl vor allem um das Wirken nach außen. Heldt soll mit seiner Erfahrung aus vielen Jahren Bundesliga und Champions League und seinem forschen Auftreten vorangehen und intern wie extern auch verbal den Ton vorgeben.

Keine Zweifel am Kader

Am Aufstiegspotenzial des Kaders besteht in der Klubführung jedenfalls kein Zweifel. "Die Mitglieder des Aufsichtsrates sind davon überzeugt, dass die Lizenzspiel-Mannschaft auch die sportlichen Möglichkeiten dazu besitzt", heißt es in der Vereinsmitteilung. Ein Satz, der vor allem Fragen bezüglich des Trainers Stendel aufwirft.

Ob der 42-Jährige auch am kommenden Samstag gegen 1860 München auf der Bank sitzt, könnte sich bei Heldts erster Pressekonferenz am Montagnachmittag klären, die er gemeinsam mit Aufsichtsratsboss Gerhard Schröder und Präsident Martin Kind abhält. Rund um den Maschsee galt zuletzt Andre Breitenreiter, mit dem Heldt auf Schalke allerdings keine guten Erfahrungen gemacht hatte, als möglicher Kandidat für Stendels Nachfolge.

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