Schmidt dementiert Bayer-Ultimatum

Leverkusen-Trainer Roger Schmidt hat nach dem 3:0-Sieg gegen Eintracht Frankfurt zum verbalen Gegenschlag ausgeholt, nachdem zuvor fälschlicherweise berichtet worden war, dass der Coach bei einem nicht überzeugenden Sieg entlassen werden soll. Vor allem die Erfolge der Werkself seien in der Vergangenheit nicht zur Genüge gewürdigt worden.
"Mir hat niemand ein Ultimatum gestellt. Die Verantwortlichen können meine Arbeit gut einschätzen. Sportdirektor Rudi Völler, Manager Jonas Boldt und ich haben ein sehr gutes Verhältnis mit ehrlicher Wertschätzung", stellte Schmidt im Interview mit der "Sport Bild" klar.
"Ich stehe als Trainer in der Verantwortung und stelle mich dieser zu jeder Zeit. Dass Kritik aufkommt, wenn wir zwei Spiele in Folge verlieren und zu wenig Punkte haben, ist doch nachvollziehbar. Schwierige Phasen empfinde ich als Herausforderung, ohne dabei um meinen Job zu fürchten", erklärte der Übungsleiter weiter.
Die harsche Kritik an seinen Spielern kann der 49-Jährige aber nicht immer verstehen. "Ich finde, dass meine Mannschaft oft nicht gerade wohlwollend begleitet wird. Dabei hat sie schon Außergewöhnliches geleistet. Wir sind mit unserem extrem jungen Team drei Jahre hintereinander in der Champions League. Das ist eine tolle Geschichte", machte der impulsive Coach auf die jüngsten Erfolge aufmerksam.
Bei Spielen "im Kampfmodus"
Schmidt, der das Verhältnis zwischen Spieler und Trainerteam als "sehr gut und immer konstruktiv" beschrieb, machte auch Verletzungen für die bisher durchwachsene Spielzeit verantwortlich: "Uns taten die Ausfälle von Bender und Bellarabi weh, weil beide wichtige Stabilisatoren unserer jungen Mannschaft sind." Außerdem sei die Sperre von Hakan Çalhanoğlu ein "riesiger Verlust."
Dass Schmidt schon dreimal auf die Tribüne verwiesen wurde, wollte der Trainer indessen nicht überbewerten. "Bei Spielen bin ich im Umgang nicht ganz einfach. Da bin ich im Kampfmodus. Auf die Situationen, die zum Verweis geführt haben, möchte ich aber jetzt nicht mehr zurückblicken. Ich bemühe mich um ein respektvolles Verhältnis zu den Schiedsrichtern.", sagte der umstrittene Übungsleiter, der ein mögliches Arsenal-Interesse nicht weiter kommentieren wollte: " Ich würde das nicht überbewerten. Ich hatte noch nie einen Plan für meine Karriere."