04.02.2017 09:55 Uhr

Derby: Kovač gelassen, Hrádecký heiß

Eintracht-Keeper Lukáš Hrádecký ist heiß auf das Derby gegen Darmstadt
Eintracht-Keeper Lukáš Hrádecký ist heiß auf das Derby gegen Darmstadt

Niko Kovač ist ein zuvorkommender und äußerst friedliebender Mensch, Rachegelüste sind dem Trainer von Eintracht Frankfurt völlig fremd. "Es geht überhaupt nicht um Revanche", sagte der 45-Jährige vor dem Hessenderby am Sonntag (17:30 Uhr) gegen Darmstadt 98: "Wir wollen ein faires Spiel, und es bringt nichts, unnötig Emotionen reinzubringen."

Dass das im Vorjahr hochbrisante und aktuell immerhin als Risikospiel eingestufte Aufeinandertreffen aber nun irgendwie gar nicht hochzukochen droht, liegt weniger an Kovač. Vielmehr ist die sportliche Situation der beiden Lokalrivalen für die ungewöhnlich ruhige Stimmung verantwortlich - den Dritten Frankfurt und das Schlusslicht Darmstadt trennen Welten. Von einem "friedlichen Spiel ohne Ausschreitungen" geht daher auch die Polizei aus.

Friedlich, aber keinesfalls langweilig soll das Duell zum Abschluss des 19. Spieltags nach Meinung der beiden Trainer werden. "Ich erwarte, dass wir uns als Team mit all unseren Tugenden präsentieren und uns gegen alles wehren", sagte Darmstadts Trainer Torsten Frings, und Kovač meinte: "Ich kenne Torsten schon lange. Seine Mannschaft wird so spielen, wie er gespielt hat: kampfbetont und bissig."

Eintracht mit angezogener Handbremse?

Über die Schmerzgrenze hinaus werden die Frankfurter dabei wohl aber kaum gehen, was freilich ebenfalls wenig mit mangelndem Respekt zu tun hat. "Wir müssen einfach mit den Kräften haushalten", sagte Kovač, "nach Darmstadt folgen zwei schwere Auswärtsspiele."

Das gleiche gilt übrigens auch für die Lilien - die gegen Borussia Dortmund und bei 1899 Hoffenheim aber nicht mit Punkten rechnen dürften und daher alles gegen die SGE in die Waagschale werfen werden. "Wir sind der Underdog, aber das sind wir in jedem Spiel. Und wir werden alles versuchen, um dem Druck standzuhalten, den Frankfurt mit Sicherheit aufbauen wird", sagte Frings.

Frings erwartet "Theater" von den Fans

Eine Hilfe sollen dabei die Fans schon vor dem Anpfiff sein, weshalb das Abschlusstraining am Samstag auch öffentlich ist. "Ich hoffe, dass die Fans dann ordentlich Theater machen und uns einheizen", sagte Frings, dessen Team in der Hinrunde durch eine missglückte Flanke von Sandro Sirigu in der Schlussphase noch 1:0 gewonnen hatte.

Anders als bei Kovač ist bei den Frankfurter Spielern daher der Wunsch nach Revanche vorhanden, sie drücken es nur anders aus. "Wir haben noch eine Rechnung offen", sagte Torhüter Lukáš Hrádecký. Und Bastian Oczipka meinte: "Wir wollen die Zuschauer in den ersten 20 Minuten mitreißen und Darmstadt den Wind aus den Segeln nehmen."

Sieben Punkte vor Darmstadt, aber nur einen vor dem Relegationsrang liegt Werder Bremen. Nach zwei Niederlagen gegen Borussia Dortmund und Bayern München (beide 1:2) steht Werder im zweiten Sonntagsspiel (15:30 Uhr) gegen den FC Augsburg unter Zugzwang "Jeder kann die Tabelle lesen und weiß, was wir investieren müssen, um Punkte zu holen. Wir werden wieder ans Limit gehen", sagte Bremens Coach Alexander Nouri. 

Die voraussichtlichen Mannschaftsaufstellungen:

Augsburg: Hitz - Verhaegh, Gouweleeuw, Hinteregger, Max - Baier (Kohr) - Schmid, Koo, Altintop, Ji - Bobadilla. - Trainer: Baum

Bremen: Wiedwald - Gebre Selassie, Sané, Veljkovic, Bauer - Delaney, Fritz - Bartels, Junuzović - Gnabry, Kruse. - Trainer: Nouri

Schiedsrichter: Christian Dingert (Lebecksmühle)

Frankfurt: Hrádecký - Abraham, Hasebe, Vallejo - Gaćinović, Mascarell - Chandler, Oczipka - Barkok - Hrgota, Meier. - Trainer: Kovač 

Darmstadt: Esser - Sirigu, Milošević, Sulu, Holland - Niemeyer, Gondorf - Sam, Rosenthal, Heller - Boyd. - Trainer: Frings

Schiedsrichter: Manuel Gräfe (Berlin)

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