25.01.2017 20:43 Uhr

Werder-Keeper tritt nach: "Wurde geopfert"

Fordert mehr Geduld im Umgang mit Keepern: Felix Wiedwald
Fordert mehr Geduld im Umgang mit Keepern: Felix Wiedwald

Erst Stammtorwart, dann zur Nummer zwei degradiert, nun wieder im Fokus: Felix Wiedwald hat beim SV Werder Bremen turbulente Wochen hinter sich. Nun holt der 26-Jährige zum Gegenschlag aus.

Im Interview mit dem "kicker" äußerte sich der Schlussmann, der nach einer Drei-Spiele-Sperre für Jaroslav Drobný in den kommenden Partien den Werder-Kasten hüten wird, zu den Geschehnissen der vergangenen Monate. "Wir sind gleich im Pokal rausgeflogen, haben in München sechs Stück gekriegt, und gegen Augsburg habe ich nicht mein bestes Spiel gemacht", so Wiedwald selbstkritisch.

Dennoch sieht er sich rückblickend als Bauernopfer des katastrophalen Saisonstarts: "Viktor Skripnik stand als Trainer schon mit dem Rücken zur Wand, er wollte und musste unbedingt etwas ändern, um einen Impuls zu setzen. Da wurde ich geopfert, womit ich in dem Moment nicht gerechnet hätte". Eine "100-prozentige Verlässlichkeit" gebe es im Fußball eh nicht: "Alles steht unter dem Vorbehalt von Leistung und Ergebnissen", so Wiedwald ernüchternd.

Hintergrund: In seinem letzten Spiel als Werder-Coach in Mönchengladbach (1:4) hatte Skripnik überraschend Drobný den Vorzug gegeben. Nachfolger Alexander Nouri hielt anschließend am Tschechen als Nummer eins im Tor fest.

"Mit Wiese auch immer 65 Gegentore kassiert"

Wie schwer die vergangenen Monate für das Bremer Eigengewächs, dessen Vertrag am Saisonende ausläuft, gewesen sind, machen die folgenden Worte deutlich: "Generell finde ich, dass die Torhüter bei Werder zu kritisch gesehen werden, das galt schon für Mielitz oder Wolf", so Wiedwald, der seine geschassten Vorgänger im "kicker" in Schutz nimmt: "Mit Tim Wiese haben wir auch immer 65 Gegentore kassiert, aber das war kein Thema, weil die Mannschaft über 80 Tore geschossen hat. Jetzt sind immer die Torhüter schuld. Aber dass sich auch jedes Jahr die Abwehr verändert, macht es für uns auch nicht einfacher."

Den Glauben an eine Zukunft an der Weser hat der 26-Jährige jedenfalls noch nicht aufgegeben. Wiedwald kämpferisch: "Jetzt habe ich die Gelegenheit, es allen zu zeigen. Mit etwas Glück, der entsprechenden Leistung und den passenden Ergebnissen bleibe ich dauerhaft im Tor".

Am kommenden Spieltag stehen die abstiegsbedrohten Hanseaten vor der Mammutaufgabe gegen Ligaprimus und Rekordmeister Bayern München. Dann will sich Werder am Liga-Konkurrenten orientieren: "Freiburg hat es vorgemacht: Mit großer Lauf- und Kampfbereitschaft dagegenhalten, dabei immer wieder mutig nach vorne sein."

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