Kießling: "Früher hätte mich das zermürbt"

Stefan Kießling machen zunehmend Hüftproblemen zu schaffen. Jetzt hat der erfahrene Bayer-Torjäger über die Verschleiß-Erscheinungen im Profigeschäft und den Einsatz von Schmerzmitteln gesprochen.
"Wenn ich aussetzen muss, setze ich eben Spiele aus. Und wenn ich Einheiten nicht mitmachen kann, dann mache ich es halt nicht. Früher hätte mich das zermürbt. Das hätte mich ja verrückt gemacht ", sagte Kießling im "kicker"-Interview über die ansteigende Belastung im Alter und ergänzte: "Ich schaue eigentlich nur noch auf den nächsten Tag."
"Jetzt sehe ich es ein bisschen gelassener. Für jede Minute, die ich spielen kann, bin ich dankbar. Vor allem, wenn es ohne Schmerzen geht. Doch das ist nicht immer so einfach. Deswegen versuche ich die eineinhalb Jahre nur irgendwie zu genießen", so der Angreifer, dessen Vertrag in Leverkusen noch bis 2018 datiert ist.
Kießlings Gedanken: "Was? Zweimal 90 Minuten in vier Tagen?"
Ohnehin sei an durchgehende Einsätze in englischen Wochen nicht mehr zu denken. "Das ist nicht mehr machbar. Dass ich in der Hinrunde erst gegen Monaco und dann vier Tage später auf Schalke gespielt habe, war schon sehr viel. Als der Trainer mir einen Tag vorher gesagt hat 'Kieß, du wirst auch auf Schalke spielen', da habe ich gedacht: Was? Zweimal 90 Minuten in vier Tagen? Ein drittes Spiel hätte danach nicht kommen dürfen", klagte der 32-Jährige.
Um weiter fit zu bleiben, muss der Routinier auch immer öfter auf Schmerzmittel zurückgreifen: "Ich bin schon dankbar, dass ich auch dadurch diesen Job noch ein bisschen länger ausüben kann. Wobei man das natürlich nicht übertreiben darf. Ich versuche, die Einnahme von Schmerzmitteln möglichst einzuschränken. Wenn man sie zu den Spielen nimmt, ist das manchmal nicht so einfach für den Kopf."
Mit Blick auf die laufende Saison äußert sich der sechsfache Nationalspieler derweil nüchtern: "Wir müssen zunächst schauen, dass wir unser Spiel wieder durchbringen. Rumzurechnen bringt nichts. Dafür sind wir noch zu weit weg. Mit Platz 4 haben wir im Moment nichts zu tun."