02.01.2017 11:44 Uhr

"Zu viel": Bell sieht Gefahr für den Fußball

Stefan Bell kritisiert die hohe TV-Präsenz des Fußballs
Stefan Bell kritisiert die hohe TV-Präsenz des Fußballs

Kapitän Stefan Bell vom Bundesligisten FSV Mainz 05 sieht den Fußball aufgrund der hohen TV-Präsenz am Scheideweg.

"Ich bin mittlerweile oft an dem Punkt, wo ich keine Lust mehr habe, mir Fußball anzusehen", sagte der 25-Jährige dem "kicker": "Länderspiele gucke ich eigentlich nie, außer bei Turnieren."

Der Innenverteidiger glaubt, "dass es zu viel ist und auch eine Gefahr für den Fußball" besteht: "Klar wird im ersten Moment mehr Geld eingenommen. Die Frage ist: Ist das nachhaltig? Denn die Basis bekommt durch diese enorme TV-Präsenz Probleme. Vielleicht setzt irgendwann eine Übersättigung, eine Reizüberflutung ein. Denn das Besondere wird alltäglich."

Bell machte zudem auf die große Diskrepanz zwischen den Profisport und den Vereinen der Kreisklasse aufmerksam. "Jeder, der die Summen kennt, um die es in der Bundesliga geht, würde sagen: 'Es ist doch jetzt unglaublich viel Geld da. Warum müsst ihr noch immer mehr einnehmen?'", fragte der Mainzer Kapitän und erklärte: "Der einzige Grund, der immer genannt wird, ist England. Und daneben gibt es keinen weiteren."

Das System Bundesliga funktioniere überragend, die meisten Vereine stünden wirtschaftlich gut dar, erläuterte der 25-Jährige. Die Spieler würden gut verdienen und die Liga schaffe auch Arbeitsplätze. "Vielleicht ist der Ruf nach Steigerung der Preis für den Anspruch, dass Nationalmannschaft und Liga zur Weltspitze gehören solle", vermutete Bell. "Anscheinend geht das nur übers Finanzielle. Ich würde mich freuen, wenn es kein Montagsspiel gäbe und die Samstagskonferenz erhalten bliebe. Ich hoffe, es wird nicht noch weiter aus monetären Gründen zerstückelt."

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