Embolo: "Vorwürfe" wegen Horror-Verletzung

Für Breel Embolo war die neue Schalker Herrlichkeit bereits nach sieben Bundesliga-Spielen durch eine schwere Verletzung beendet. Sprunggelenk und Wadenbein gebrochen, Syndesmose- und Innenbandriss waren durch, so lautete die niederschmetterende Diagnose. Nun spricht der Schweizer offen über die Situation, die zum Foul an ihm führte und verrät, was er im Krankenwagen gemacht hat.
Am Ende sei es einfach Schicksal gewesen, dass ihm so eine schwere Verletzung widerfahren ist. Ein wenig gibt er sich selbst allerdings auch eine "Mitschuld". "Ich machte mir Vorwürfe", sagte Embolo gegenüber dem Schweizer "Blick". Der Grund: "Ich fühlte mich an jenem Tag wohl und dachte nicht daran, dass mir etwas passieren könnte", schilderte er seine Gedanken an jenem Tag kurz vor dem Foul des Augsburgers Konstantinos Stafylidis.
"Ich war gedanklich in jener Szene schon weiter, war mir sicher, dass ich ihn stehen gelassen habe. Als er dann von hinten kam, war es ein Schock." Solche Szenen habe er schon einige Male in seiner Karriere erlebt, doch stets konnte er sich durch Aufspringen retten, schilderte der Neu-Schalker.
"Nicht im Traum dachte ich, so lange auszufallen"
"Ich wusste nach dem Aufprall sofort, dass etwas kaputt ist. Aber sicher nicht, dass die Verletzung so schwer ist", sagte der 22,5-Millionen-Euro-Transfer. Er habe lediglich ein komisches Gefühl im Fuß gehabt, das Fußgelenk sei kalt gewesen, aber stark durchblutet. "Dann war aber der Schmerz weg, und ich sagte meinen Mitspielern: 'Jetzt geht's glaub ich wieder.' Als ich auftrat, merkte ich aber, dass es nicht so ist. Aber eben: Nicht im Traum dachte ich daran, so lange auszufallen." Auf dem Weg ins Krankenhaus habe er sogar sein Handy gezückt und das Spiel weitergeschaut.
Der 19-Jährige glaubt, dass seine Fehleinschätzung am Adrenalin gelegen haben könnte. "Ich dachte, das seien höchstens die Bänder, nahm keine Schmerztabletten, nichts." Vor der Untersuchung habe er mit der Familie telefoniert, SMS empfangen und fühlte sich schon besser. Doch dann kam der Arzt. "Er sagte: Bist du dir bewusst, dass einiges kaputt ist und du operiert werden musst? Ich hatte noch nie im Leben von dieser Verletzung gehört. Erst ab jenem Moment realisierte ich die Schwere der Verletzung."
Rückkehr noch im März?
Mittlerweile hat Embolo schon einige Reha-Phasen absolviert. Es geht ihm von Tag zu Tag besser. "Bislang gab es keine Rückschläge, und ich habe keine Schmerzen", erklärte er in der "Bild". Sein Ziel ist es, noch in dieser Saison wieder im königsblauen Trikot aufzulaufen. "Wenn ich Ende März wieder in der Arena auf dem Feld stehe, bin ich zufrieden, dann habe ich viel richtig gemacht." Ende Februar möchte der Schweizer wieder mit dem Team trainieren. "Aber ich will mich nicht zu sehr unter Druck setzen – weil ich am Ende der bin, der am meisten enttäuscht wäre."