27.11.2016 12:10 Uhr

Horn über Wechsel: "Finde England großartig"

Timo Horn steht beim 1. FC Köln im Tor
Timo Horn steht beim 1. FC Köln im Tor

Timo Horn ist unumstrittener Stammkeeper beim 1. FC Köln. Der erst 23-Jährige musste bei den Geißböcken zu Beginn durch eine harte Schule, berichtet von seiner Liebe zum Verein, gibt aber keinen Treueschwur ab. 

Ein Wechsel nach Leverkusen oder Gladbach würde dem Keeper "sehr sehr schwer fallen", gab Horn in einem Interview bei "11freunde" zu. Dort würde es ihm "aufgrund seiner Herkunft" wahrscheinlich nicht gelingen, sich "voll und ganz zu identifizieren", denn mit der Rivalität zwischen den Klubs sei er aufgewachsen. Mit dem FC hingegen würde er "durchs Feuer gehen". 

Der Torwart betonte jedoch auch, dass er immer versuche, ehrlich mit den Fans umzugehen. Für einen jungen Profi wie ihn sei es "völlig normal", dass er sich vorstellen könnte, "eines Tages mal bei einem anderen, vielleicht auch internationalen Verein zu spielen". Nach Spanien würde es ihn allerdings eher nicht ziehen, auch wenn dort sein Traum-Verein Real Madrid spielt. 

"Ich finde die Stadien in England großartig, wo die Fans so nah am Spielfeldrand sitzen", sagte Horn, "der Respekt der Fans gegenüber dem Spiel ist dort sehr groß. Diese Form von Fußballkultur würde mich schon reizen." Auch die schnellere Spielweise auf der Insel würde ihm sehr entgegenkommen, "auch wenn das Spiel insgesamt härter ist". 

Dass in England öfter gespielt wird und keine Winterpause herrscht, sei ebenfalls gut, sagte der 23-Jährige und betonte: "Um sich als Fußballer zu verändern, bietet England sicher die besten Möglichkeiten." 

"Es gab damals viele Grüppchen und keinerlei Teamgeist"

Vor einem möglichen Wechsel auf die Insel möchte Horn allerdings noch mit seinem Herzensklub, dem 1. FC Köln, Erfolg haben. Seit Kindesbeinen ist er Fan der Geißböcke und hat alle Höhen und Tiefen miterlebt: "So schlimm die Abstiege waren, so toll waren die Aufstiege. Man muss wirklich sagen: Die Südkurve lebt." Dort ständen viele Fans in seinem Alter. "Nicht zuletzt deshalb bin ich stolz, dass ich dazu beitragen kann, dass wir uns nach den Jahren als Fahrstuhlmannschaft wieder in der Bundesliga etablieren."

Als der Torwart 2011 in den Profi-Kader des FC aufrückte, herrschte noch ein anderes Klima, berichtete Horn. Das Gerücht, dass er damals nach jedem Fehler in etlichen Landessprachen beleidigt worden sei, umschiffte er clever und sagte: "Es war auf jeden Fall wesentlich unangenehmer zu den Profis zu kommen als heute. Es gab viele Grüppchen und keinerlei Teamgeist." Die etablierten Stars hätten den Youngsters klar die Grenzen aufgezeigt. "Manchmal ging ich mit dem Ballsack auf dem Rücken und den Hütchen in der Hand vom Trainingsplatz und fragte mich, wie ich jetzt noch die Hürden tragen soll", erinnerte sich der Keeper.

Horn besitzt beim FC noch einen Vertrag bis 2019. Bis dahin möchte er weiter mit den Kölnern angreifen und langfristig gern den Sprung ins A-Nationalteam schaffen. "Ich bin überzeugt, wenn ich weiterhin konstant Leistung bringe, wird man irgendwann nicht mehr an mir vorbeikommen."

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