Ginter: "Trainer wollte mich wachrütteln"

Dortmunds Matthias Ginter hat vor dem Bundesliga-Kracher des BVB gegen Bayern München über seine eigene Entwicklung und die Perspektive in der Nationalmannschaft gesprochen.
"Es war ja offensichtlich, dass mir die Körpersprache gefehlt hat, gerade in den vergangenen beiden Spielzeiten. Das gebe ich gerne zu. Deswegen musste ich mich da unbedingt verbessern. Auch der Trainer wollte mich wachrütteln. Dass es jetzt so schnell besser geworden ist, ist eine Bestätigung, dass ich an dem Thema unbedingt dranbleiben muss", sagte Ginter im "RuhrNachrichten"-Interview.
Besonders die Olympia-Erfahrung mit der U21 in Rio hat den Defensiv-Allrounder reifen lassen. "Die Erfahrung der Olympia-Teilnahme hat mir geholfen. Unser Trainer wollte sehen, dass ich vorangehe, die Mannschaft mit führe. Er hat mir da eine positive Rückmeldung meiner Leistungen dort gegeben", schwärmte Ginter.
"Wurde im Kopf stärker"
Zuletzt hatte sich der 21-Jährige Hilfe von Außen geholt. "Ich hatte schon Anfang dieses Jahres einen Fitnesstrainer engagiert. Im Sommer hat sich dann bei mir der Gedanke entwickelt, mich auch im mentalen Bereich weiterzuentwickeln. Die mentalen Fortschritte habe ich schnell gespürt, ich wurde im Kopf stärker, ich konnte vorangehen. Es hat wirklich 'Klick' gemacht im Kopf. Das war auch das Ziel des Mentaltraining", so Ginter.
Dennoch sieht sich der Abwehrspieler noch lange nicht am Ende seiner Entwicklung: "Ich will nicht zu viel versprechen, aber ich denke, dass ich mir aktuell nach oben keine Grenzen setzen muss. Ich bin noch jung, es gibt in jedem Bereich noch Potenzial."
A-Nationalelf ist das Ziel
Auch die Zusammenarbeit mit Thomas Tuchel spielte für Ginter beim persönlichen Fortschritt eine große Rolle: "Tuchel arbeitet sehr detailliert und akribisch mit den Spielern. Er ist ein große Taktiker und Tüftler, der für jeden einzelnen Spieler nach dem Optimum strebt."
Im Sommer hatte der Youngster noch mit einem Wechsel geliebäugelt. "Es gab im Sommer Anfragen und auch konkrete Angebote. Kurz habe ich mir schon Gedanken gemacht. Als es dann vom BVB hieß, dass er die Angebote nicht annimmt und man stattdessen auf mich setzt, hat mir das schon imponiert und mir eine gewisse Wertschätzung aufgezeigt", freute sich der Silbermedaillengewinner von Rio, der sich für Jogi Löw empfehlen will: "Selbstverständlich ist es auch mein Ziel, wieder zur A-Nationalmannschaft eingeladen zu werden. Ich weiß, dass ich im Blickfeld bin."