09.11.2016 10:36 Uhr

Newcomer Henrichs: Kahn hat mich inspiriert

Benjamin Henrichs steht vor seinem Debüt in der Nationalmannschaft
Benjamin Henrichs steht vor seinem Debüt in der Nationalmannschaft

Neu-Nationalspieler Benjamin Henrichs von Bayer Leverkusen erlebt in diesem Jahr einen Aufstieg im absoluten Eiltempo. Nun hat der Shooting-Star zugegeben, dass er als Kind eigentlich gar keine Lust mehr auf Fußball hatte.

"Ich wollte nicht Fußball spielen", erklärte Henrichs in der "Sport Bild". Als seine Eltern ihn in jungen Jahren zum Training gefahren hätten, habe er "nur geweint".

Der Wendepunkt dann im Sommer 2002: Der damals Fünfjährige beobachtete die WM 2002 im TV, war vor allem von Oliver Kahn begeistert. "Ich denke, es war sein Wille", beschreibt der 19-Jährige, was ihn am dreifachen Welttorhüter am meisten beeindruckte.

14 Jahre später gehört Henrichs zu den absoluten Stammkräften im Bayer-Ensemble und steht kurz davor, sich zum ersten Mal das Trikot der deutschen Nationalmannschaft überzustreifen. Der Anruf von Bundestrainer Joachim Löw überraschte den Youngster beim Essen in der eigenen Wohnung. "Als ich gemerkt habe, wer am Hörer ist, war ich total hibbelig." Daher sei er auch froh gewesen, dass er in erster Linie habe zuhören können.

Von Barça und ManCity umjubelt

Angesichts seine Werdegangs ist es beinahe logisch, dass der 19-Jährige schon früh im Fokus der ganzen Großen stand. "Mein Vater wurde schon das eine oder andere Mal angerufen. Aber das meiste hat er direkt am Telefon abgeschmettert." Bereits im Alter von 13 Jahren habe der FC Barcelona Interesse signalisiert. Über alle Offerten sei er allerdings nicht informiert gewesen, so Henrich. Der Vater habe seinen Sohn nicht ablenken wollen. Zuletzt gab es immer wieder Gerüchte, dass vor allem englische Top-Klubs am Super-Talent interessiert sind.

Auf die Frage wie man sich als gelobtes Ausnahmetalent fühle, antwortete der gebürtige Bocholter ganz bescheiden. "So etwas sagen nur andere über mich. Ich selber wollte immer nur spielen, und jetzt habe ich den Schritt aus der Jugend zu den Profis geschafft."

"Harte Arbeit, Glauben an eigene Stärke, Spaß"

Sein Durchbruch habe aber nicht nur etwas mit Talent zu tun. "Es ist ein Mix aus harter Arbeit, dem Glauben an die eigene Stärke und daran, sich den Spaß zu bewahren", erklärte der 19-Jährige sein Erfolgsrezept.

Nichtsdestotrotz habe er auch einen Plan B in der Tasche gehabt: "Als ich elf Jahre alt war, wollte ich Schriftsteller werden." 

Spätestens seit dieser Saison, dürfte sich das erledigt haben. Mit 61 Prozent gewonnenen Zweikämpfen, ist Henrichs der beste Außenverteidiger der Bundesliga. Fast reflexartig drängen sich Vergleiche mit Ex-Nationalmannschaftskapitän Philipp Lahm auf. Zuletzt war es Rudi Völler, der Parallelen zum Bayern-Verteidiger zog.

Vielleicht kann Henrichs ja das Vakuum schließen, dass seit Lahms Rücktritt beim DFB herrscht.

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