Ex-S04-Profi: In Köln ist es viel familiärer

Auf Schalke spielte Marco Höger in der letzten Saison nach einer Verletzung keine große Rolle mehr. Dafür blüht er bei seinem neuen Verein, dem 1. FC Köln, geradezu auf und mauserte sich zum Stammspieler. Ein entscheidender Schlüssel auf dem Weg zu neuer Stärke ist seine gute Physis.
"Nach meinem Kreuzbandriss in der letzten Saison steigert sich meine Fitness von Woche zu Woche", sagte Höger in der "Bild". Nach seinem Kreuzbandriss macht der 27-Jährige Extra-Übungen für sein lädiertes Knie, das nicht mehr zu 100 Prozent funktioniert. "Hin und wieder fehlt nach großer Belastung der ein oder andere Grad an Streckungsvermögen. Aber das ist nichts Wildes."
Im DFB-Pokal kam Höger nicht zum Einsatz, fehlte ansonsten aber nur am 5. Spieltag gegen RB Leipzig. "Die Pause gegen Hoffenheim hat mir gut getan. Noch wichtiger ist: Ich fühle mich einfach wohl hier", freute sich der Mittelfeldspieler über den tollen Lauf seines neuen Arbeitgebers und schloss an: "Das Klima hier ist familiärer und freundschaftlicher."
Die Gründe für das allseitige Wohlbefinden beim FC seien ganz einfach zu erklären: "Wenn wir auf Schalke zwei Einheiten hatten, haben wir Essen in die Kabine bekommen, meistens hat jeder für sich gegessen. Der eine war länger Duschen, der andere hatte Behandlung." In Köln hingegen "treffen wir uns in großen Gruppen und ziehen gemeinsam los. Das ist etwas total anderes. Das sind so kleine Dinge, die das Klima in einer Mannschaft verändern", bekundete er und fügte hinzu: "So werden aus Kameraden auch schnell Freunde. Und das ist sehr entscheidend."
"Schalke hat genug Qualität, um da unten raus zu kommen"
Bei den Knappen habe er sich zwar auch mit vielen Spielern gut verstanden und habe insgesamt ein gutes Verhältnis gehabt, "aber diese Regelmäßigkeit und Gemeinschaft gab es nicht, auf Schalke war es einfach anders. Hier gehen wir sogar oft nach dem zweiten Training nochmal zusammen Essen."
Während Höger mit den Geißböcken die Liga aufmischt, hängt sein Ex-Klub noch ein wenig im unteren Tabellenbereich fest. Mitleid hat er allerdings nicht, schaut jedoch besorgt auf die Königsblauen. "Natürlich fühlt man da ein bisschen mit. Ich war fünf Jahre dort und weiß, wie die Abläufe sind, wenn man so einen Negativ-Lauf hat. Ich höre auch bei dem ein oder anderen Spieler mal nach der Stimmung." Zudem betonte er, dass die Mannschaft "genug Qualität hat, um unten raus zu kommen".
Wie lange sein FC noch oben mitspielt, mag Höger nicht sagen, hofft aber, dass der Höhenflug noch lange anhält. Am Ende in einem europäischen Wettbewerb zu landen, "ist ein Traum für uns alle", gab Höger zu, schränkte jedoch sofort ein: "Ein Thema ist es aber nicht in der Kabine oder wenn wir zusammen unterwegs sind. Es stehen noch einige Mannschaften hinter uns, die vom Potential und Etat her höher als wir in der Tabelle anzusiedeln sind."