12.10.2016 12:21 Uhr

Rampenlicht: Mega-Flops im Mittelpunkt

Aymen Abdennour (2.v.r.) wird von seinen Teamkollegen gefeiert
Aymen Abdennour (2.v.r.) wird von seinen Teamkollegen gefeiert

Viele bekannte Gesichter spielen weitgehend unbeachtet von der deutschen Presse im Ausland. Heute blickt weltfussball auf drei gescheiterte Bundesligaspieler, die in der aktuellen Länderspielpause glänzten.

Druckvoll hämmert der Kongolese Dieumerci Mbokani das Leder gegen den Innenpfosten, von wo aus es zum 1:0 in den Maschen landet. Das ist die Torbeschreibung eines Treffers, der für die Karriere des 30-Jährigen bezeichnend ist: immer gegen Widerstände.

Später legte der Wandervogel sogar noch einmal nach: Flanke von links, Mbokani schraubt sich höher als alle anderen und versenkt das Spielgerät im Netz. Mit seinen beiden Treffern beim 4:0-Sieg gegen Lybien am vergangenen Samstag in der Afrika-Qualifikation zur Weltmeisterschaft 2018 in Russland bescherte er sich und seiner Nationalelf einen Auftakt nach Maß in die Gruppenphase.

Für Sturmtank Mbokani ist dies nicht selbstverständlich, denn oftmals in seiner Karriere war der bullige Angreifer nur Ersatz und wurde richtiggehend herumgereicht. Die Bundesliga-Fans kennen ihn noch von seinem sehr kurzen Gastspiel beim VfL Wolfsburg im Jahr 2011. Nach sieben Spielen und null Toren rasierte das damalige Wolfsburger Alleinherrscher Felix Magath den Angreifer und schickte ihn zurück nach Monaco, von wo er ein halbes Jahr zuvor ausgeliehen worden war.

Was folgte, war eher mit einer Backpacking-Tour als mit einer glanzvollen Karriere zu vergleichen. Fast jedes Jahr hatte Mbokani einen neuen Verein in einem anderen Land: über Frankreich, Belgien und die Ukraine nach England, wieder zurück in die Ukraine und aktuell erneut in England.

Dort steht der Rechtsfuß bei Hull City auf der Lohnliste. Allerdings läuft es noch nicht rund. Erst zwei von vier Spiele durfte er in dieser Saison absolvieren. Aber vielleicht hat sein Klub-Trainer Mike Phelan bei Mbokanis Gala-Auftritt mit dem Kongo gut aufgepasst, damit auch die Vereinskarriere des 1,88-Meter-Stürmers auf eine erfolgreichere Zielgerade einbiegt.

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Der Flop von der Weser

Ein ähnliches Schicksal wie Mbokani erlitt Aymen Abdennour bei seinem Engagement in der Bundesliga. 2010 kam der talentierte Tunesier nach Bremen, als Leihgabe von ES Sahel. Nach sechs desaströsen Spielen auf der linken Abwehrseite wurde das Experiment mit dem damals 21-Jährigen jedoch schon wieder beendet. Der Defensivmann wurde mit dem Label "Flop" bedacht.

Über diesen Schnellschuss wird man sich in Bremens sportlicher Führung mittlerweile wohl das ein oder andere Mal geärgert haben. Denn der Abwehrmann ist inzwischen ein Innenverteidiger von internationalem Format und steht beim FC Valencia unter Vertrag. Für kolportierte 22 Millionen Euro eisten die Hafenstädter den 188-Zentimeter-Mann 2015 von der AS Monaco los.

Als wäre das nicht eindrucksvoll genug, zeigte Abdennour unlängst seine Qualitäten als Torjäger. Beim 2:0-Erfolg der Tunesier gegen Guinea in der WM-Qualifikation am Sonntag nickte der 27-Jährige zum 1:0 ein und brachte damit seine Auswahl auf die Siegerstraße.

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Ein ungeliebter Leader

Das Bundesliga-Flop-Trio komplettiert der Schweizer Valon Behrami. Am vergangenen Freitag markierte der 31-Jährige zwar keinen Treffer, legte aber seinem Teamkollegen Ricardo Rodriguez dessen Treffer beim 3:2-Triumph gegen Ungarn auf. Eine entscheidende Vorlage, denn die Eidgenossen kämpfen gegen Portugal um den Platz an der Sonne der Gruppe B und haben mit neun Punkten aktuell die Nase vorn.

Seite Zeit in Deutschlands höchster Spielklasse dürfte Behrami in keiner guten Erinnerung behalten haben. Der Hamburger SV lockte den Linksaußen 2014 für satte sechs Millionen Euro aus Neapel an die Elbe. Der Routinier sollte der absolute Leader der Rothosen werden. Allerdings dauerte das Gastspiel lediglich 22 Spiele an, danach wurde Behrami nach einem Clinch mit Mannschaftkamerad Johan Djourou vom Bundesliga-Dino vor die Türe gesetzt.

Drei Tage später heuerte der in der Hansestadt Geschasste beim FC Watford in England an, wo er sich jedoch nach kurzer Zeit mit Trainer Quique Flores überwarf und erneut vor dem Rauswurf stand. Mittlerweile hat allerdings Walter Mazzari das Sagen bei den Hornissen. Der Italiener setzt voll auf Behrami. Ende gut alles gut für den Exzentriker? Wir werden es sehen.

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