06.10.2016 12:41 Uhr

Bonhof: Gehälter sind "Schmerzensgeld"

Rainer Bonhof will nicht mit den Profis von heute tauschen
Rainer Bonhof will nicht mit den Profis von heute tauschen

Borussia Mönchengladbachs Vizepräsident Rainer Bonhof hat den vergangenen Fußball-Zeiten hinterhergetrauert. "Ich würde heute kein Profi mehr sein wollen", sagte der Ex-Nationalspieler in der "Sport Bild".

"Wir durften damals als Fußballer noch leben. Ein Teil von dem, was die Profis heute verdienen, ist doch Schmerzensgeld dafür, dass du dich außerhalb deiner Grenzen nicht mehr richtig frei bewegen kannst", kritisierte Bonhof die Mechanismen des modernen Bundesliga-Geschäfts.

Als Beispiel nannte Bonhof, der in den 70er-Jahren für Gladbach auflief, seine erste Meisterfeier. "Als ich das erste Mal Deutscher Meister wurde, saß ich gegen zwei Uhr nachts auf einem Bürgersteig mitten in Mönchengladbach und habe mit einem Borussia-Fan ein Bier getrunken. Das muss man sich heute mal vorstellen. Damit bist du sofort weltweit in den Schlagzeilen," schilderte der 64-Jährige die Unterschiede zu heute.

Kein Verständnis für Facebook und Co.

Auch den Umgang mit sozialen Medien sieht Bonhof bei der aktuellen Spielergeneration kritisch: "Wenn ich sehe, wie die Spieler heute alle damit beschäftigt sind, auf Facebook irgendwas zu posten – ich käme nie auch nur auf die Idee, so ein Ding zu eröffnen. Damals bist du weggefahren, hast deiner Freundin gesagt: Gegen sieben Uhr komme ich im Hotel an, dann rufe ich dich mal an. Das war es mit der Kommunikation zur Außenwelt."

Als Spieler feierte Bonhof drei deutsche Meisterschaften und den Gewinn des Uefa Cups mit der legendären Gladbacher "Fohlen-Elf". 1974 wurde der Mittelfeldspieler im eigenen Land mit der DFB-Auswahl Weltmeister. Seit 2009 ist der dreimalige Meister als Vizepräsident von Borussia Mönchengladbach tätig.

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