Baumann: "Skripnik hat Werder stabilisiert"

Zuletzt zeigte Werder Bremen nach dem Trainerwechsel in der Liga ansteigende Form. Werder-Chef Frank Baumann hat jetzt die vermeintlich späte Entlassung von Viktor Skripnik verteidigt.
"Viktor hat in seinen ersten eindreiviertel Jahren Werder absolut stabilisiert. Erst hat er die Mannschaft von einem Abstiegsplatz fast in die Europa League geführt. Dann folgte zwar eine Hinrunde mit vielen Problemen, doch in der Rückrunde war wieder Erfolg da, am Ende stand der Klassenerhalt", lobte Baumann im "kicker" Skripniks Arbeit an der Weser.
"Dazu hat Viktor immer wieder Spieler weiterentwickelt wie Selke, Di Santo, Vestergaard oder Ujah, die Werder gewinnbringend verlassen haben", so Baumann, der schlussendlich auch "fehlenden Glauben" für die Entlassung des Ukrainers verantwortlich machte: "Die Skepsis im Umfeld war enorm, das Verhältnis zu den Medien extrem belastet, auch innerhalb der Mannschaft der eine oder andere sicher nicht so zufrieden. Da geht dann vielleicht auch innerhalb des Trainerteams irgendwann der Glaube verloren, uns weiter voranzubringen."
Trennung habe sich nicht angebahnt
Die späte Trennung von Skripnik, die sich laut Baumann "nicht wochenlang angebahnt" habe, sei aber kein Fehler gewesen: "Das Problem war, dass wir aufgrund der vielen Veränderungen im Kader, vieler Verletzter und relativ spät verpflichteter Neuzugänge unser Leistungspotenzial am Anfang nicht ausschöpfen konnten. Kruse hat sich im ersten Pflichtspiel verletzt, Pizarro, Santi García und Bargfrede konnten noch keine Minute spielen. Das war so nicht absehbar", führte der Sportdirektor auch die Verletzungsmisere als Grund für den Fehlstart an.
Unter Neu-Trainer Alexander Nouri möchte man nun an glorreiche Werder-Zeiten anknüpfen. "Wir wollen erfolgsorientierten, attraktiven und leidenschaftlichen Fußball spielen. Das war schon unter Otto Rehhagel so, das war unter Thomas Schaaf so, und das sind die Leitlinien unserer Ausbildung im Leistungszentrum", gibt Baumann ambitionierte Ziele vor.
Nouri-Entwicklung war abzusehen
Von dem Potential des aktuellen Übungsleiters ist der 40-Jährige dabei überzeugt: "Er war eine echte Option von Anfang an. Hätten wir ihm das nicht zugetraut, hätten wir ihm die Aufgabe in dieser schwierigen Phase auch nicht übergangsweise anvertraut. Er hatte in Oldenburg mit sehr bescheidenen Mitteln sehr, sehr gute Arbeit geleistet. Dass er mal in der Bundesliga landen kann, diese Entwicklung war schon abzusehen."
Nouri hatte Werder Bremen am vierten Spieltag vorerst interimsweise übernommen. Unter seiner Leitung kletterten die Grün-Weißen von Platz 18 auf einen Nichtabstiegsplatz. Der aktuelle Vertrag des Coaches läuft noch bis Saisonende.