05.10.2016 10:37 Uhr

Matthäus schießt gegen Allofs und Hecking

Lothar Matthäus kritisiert Klaus Allofs und Dieter Hecking
Lothar Matthäus kritisiert Klaus Allofs und Dieter Hecking

DFB-Rekordspieler Lothar Matthäus hat den Geschäftsführer des VfL Wolfsburg Klaus Allofs und Trainer Dieter Hecking kritisiert. Beide seien für den schlechten Saisonstart der Wölfe mit nur einem Sieg aus sechs Spielen mitverantwortlich. Ihre Arbeit müsse "hinterfragt werden."

Matthäus verweist in seiner Kolumne in der "Sport Bild" auf die erfolgreiche Saison 2014/2015, als die Niedersachsen DFB-Pokalsieger und Vize-Meister wurden. Nun hätten ihm zwei Spieler des Klubs "von fehlendem Zusammenhalt und Spaß im Training" berichtet. Die Profis berichteten ihm, dass die Mannschaftsstruktur aus der Erfolgssaison kaputt gegangen sei und das Team früher noch wie eine kleine Familie zusammen gekämpft hätte. "Bedenkliche Worte, die meine Eindrücke von außen nur bestätigten", mahnte der 55-Jährige.

"Ich halte Dieter Hecking für einen erfahrenen Trainer, der weiß, was er zu tun oder zu lassen hat. Stimmt aber der Eindruck von der Stimmung innerhalb der Mannschaft, muss seine Arbeit beim VfL hinterfragt werden. Ebenso wie bei Geschäftsführer Klaus Allofs", meint Matthäus und führt fort: "Es scheint, als zahle das Duo für den vollzogenen Umbruch einen sportlich zu hohen Preis." Vor der Saison hatten unter anderem André Schürrle, Max Kruse, Bas Dost, Dante und Abwehrchef Naldo den Verein verlassen. Dafür kamen Spieler wie Mario Gomez, der immer noch ohne Tor für seinen neuen Verein ist, Jakub Błaszczykowski, Yannick Gerhardt oder Jeffrey Bruma.

Mit ihnen missglückte der Start in die neue Saison. Aktuell stehen sechs Punkte aus sechs Spielen und der 13. Tabellenplatz zu Buche. Zu wenig für die Ansprüche der Mannschaft aus der Autostadt.

"Gomez ein Fremdkörper"

"Mario Gomez wirkt beim VfL wie ein Fremdkörper. Klaus Allofs hat sicherlich mehr Qualität für den Kader geholt, die Mannschaft hat durch den Umbruch viel Herz verloren", kommentiert der Kolumnist die Transferpolitik der Wölfe. Generell sollte der Verein mehr auf Eigengewächse setzen, die sich noch hocharbeiten müssten. 

In der Hinsicht bekam auch Julian Draxler, der in der Transferperiode seinen Wechsel fast schon erzwingen wollte, sein Fett weg. Der ehemalige Schalker habe bei der EM bewiesen, welche Fähigkeiten er habe. "Bei Wolfsburg lässt er den nötigen Biss allerdings vermissen. Er ist für mich ein gutes Beispiel, bei dem sich die Verantwortlichen fragen müssen: Wäre es nicht doch besser gewesen, Spieler zu holen, die sich beim VfL zerreißen müssen und erst noch auf dem Weg zum Star sind?", fragt Matthäus. "Ich habe bei Draxler nie das Gefühl, dass er an seine Leistungsgrenze stößt. Dass er vor der Saison neben Gustavo und Ricardo Rodríguez nicht der einzige Leistungsträger war, der unbedingt wechseln wollte, spricht Bände."

Der ehemalige Weltfußballer findet außerdem, dass es in Wolfsburg nicht genug Druck gebe: "So bleibt das eine oder andere Prozent von der Leistungsbereitschaft auf der Strecke. Das ist ein Problem, dass auch Hecking und Allofs kaum lösen können."

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