Kießling-Comeback steht kurz bevor

Hinter Stefan Kießling liegt eine lange Leidenszeit. Wegen einer Hüftverletzung ist der Ex-Nationalspieler von Bayer Leverkusen lange ausgefallen. Nun deutet sich das Comeback des Routiniers an.
Zuletzt huschte Stefan Kießling bei Heimspielen von Bayer Leverkusen nur kurz durch die Mixed-Zone der BayArena. "DER" Torjäger des Werksklubs in den letzten Jahren in der Bundesliga gehörte nicht zum Kader und musste sich gedulden. Eine hartnäckige Hüftverletzung machte dem 32-Jährigen zu schaffen.
Doch nun zeigt sich Licht am Ende des Tunnels. Bayer-Coach Roger Schmidt kündigte am Dienstag vor dem Heimspiel gegen den FC Augsburg das Comeback des Blondschopfes an - allerdings noch nicht sofort. "Im Moment würde ich sagen, dass wir sehr positiv nach vorne gucken. Es kann sein, dass Stefan noch vor der Länderspielpause dazustößt", betonte der Trainer. Kießlings Torriecher und Qualitäten als Teamplayer kann Schmidt gut gebrauchen.
Schließlich gelang Bayer in den ersten drei Bundesliga-Spielen nur ein Sieg, dank des Hattricks von Sturm-Joker Joel Pohjanpalo innerhalb von 15 Minuten in der Schlussphase gegen den Hamburger SV (3:1). Nun will sich Kießling bald wieder zurückmelden, sodass die Karten im Bayer-Angriff neu gemischt werden könnten. "Stefan ist seit zwei Wochen im Mannschaftstraining", berichtete Schmidt. Nun will er mit dem routinierten Ex-Nürnberger absprechen, wann der richtige Zeitpunkt für eine Rückkehr in den Kader gekommen ist.
Das Bayer-Gesicht
Die Verletzung hat Kießling gelehrt, nichts über das Knie brechen zu wollen. Geduld war gefragt, um Rückschläge zu vermeiden. Peu a peu konnte die Belastung gesteigert werden, für einen Spieler wie Kießling, der nach wie vor großen Ehrgeiz an den Tag legt, kein so leichtes Unterfangen. Aber inzwischen hat er sich mit der Situation abgefunden, nachdem seine Hoffnungen, schon zum Bundesliga-Saisonstart Ende August wieder fit zu sein, sich nicht erfüllten.
Im Sommer beschäftigte er sich sogar aufgrund von möglichen chronischen Hüftbeschwerden mit dem "worst case", dem vorzeitigen Karriereende. "Wenn die Schmerzen zu groß sind und ich merke, dass ich zu häufig aussetzen muss, muss ich wohl so ehrlich zu mir sein und sagen: Es hat keinen Sinn", sagte er der "Rheinischen Post". Doch diese Gedanken konnte er inzwischen beiseiteschieben.
Führungsspieler auch in der Kabine
Bis 2018 ist er noch an Bayer gebunden. "Stefan ist ein sehr wichtiger Spieler für uns, sowohl auf dem Platz als auch in der Kabine", hatte Sportchef Rudi Völler bei der Vertragsverlängerung im Frühjahr erklärt. Schließlich steht "Kies" seit 2006 in Diensten des Werksklubs, war viele Jahre das Bayer-Gesicht.
316 Bundesligaspiele für Bayer mit 127 Toren und 55 Assists können sich außerdem sehen lassen. Kießling muss sich auch vor der großen Konkurrenz im Leverkusener Angriff mit Javier Chicharito Hernández, 20-Millionen-Mann Kevin Volland, Admir Mehmedi oder Pohjanpalo nach wie vor nicht verstecken - wenn er fit ist!