18.09.2016 12:02 Uhr

Gladbacher Gala nach CL-Frust

Gladbachs Fabian Johnson feiert mit Torschütze Thorgan Hazard
Gladbachs Fabian Johnson feiert mit Torschütze Thorgan Hazard

Nach der bösen Pleite in Manchester hat sich Borussia Mönchengladbach eindrucksvoll zurückgemeldet. Hazard, Raffael und Co. spielten Bremen zeitweise schwindlig.

Lars Stindl stand die Erleichterung ins Gesicht geschrieben, nachdem sich Borussia Mönchengladbach den ganzen Frusts einer Woche zum Vergessen von der Seele geschossen hatte. "Wir haben zweimal richtig auf den Deckel bekommen. Das war heute die beste Reaktion darauf", sagte der Fohlen-Kapitän nach einem 4:1 (4:0) gegen Werder Bremen, das andeute, was Borussia zu leisten vermag.

Das Feuerwerk gegen allerdings auch desolate Bremer hatte so gar nichts mit den Auftritten beim 1:3 in Freiburg und vor allem beim mutlosen 0:4 in der Champions League bei Manchester City gemein. "Wir haben mit Bremen das gemacht, was ManCity mit uns gemacht hat", sagte Sportdirektor Max Eberl.

Borussias Entwicklung nach Niederlagen

In rasender Fahrt spielte Gladbach den Gegner schwindlig, die überragenden Thorgan Hazard (11./17.) und Raffael (21., Foulelfmeter) sorgten frühzeitig für die Entscheidung. "Das war Höchstgeschwindigkeits-Fußball, wir haben immer neue Chancen kreiert", sagte Trainer André Schubert.

Doch nach dem Anschlusstreffer der Bremer, war der Gladbacher Trainer nicht mehr hundertprozentig einverstanden: "Da hätte ich mir ein wenig mehr Konsequenz gewünscht", so Schubert, der sich ansonsten aber beeindruckt von seiner Mannschaft zeigte: "In Freiburg haben uns noch Basics gefehlt. Heute sind wir dagegen mehr gelaufen als der Gegner - dabei machen zwei Niederlagen und solche Reisestrapazen die Beine nicht leichter."

Es spricht für die Entwicklung unter Schubert, dass die Borussia nach den zwei schmerzhaften Niederlagen und der schwierigen, um einen Tag verzögerten Rückreise aus England nicht in eine Negativspirale rutschte. Im Vorjahr endete der Fehlstart mit Platz 18 und dem Rücktritt des entnervten Trainers Lucien Favre, jetzt wirkt das Konstrukt weitaus gefestigter.

Blick nach Leipzig - "Schweres Ding"

"Wenn wir alles in die Waagschale werfen, wenn wir an die Leistungsgrenze gehen, können wir sehr viele Mannschaften ärgern", sagte Stindl: "Wenn wir das nicht machen, dann bekommen wir Probleme. Deshalb hätten wir auch heute in der 2. Halbzeit den Fokus hochhalten müssen. Daran müssen wir arbeiten."

Hazard, Raffael, Stindl - die Leistungsträger des Vorjahres drehen wieder auf. Die millionenschweren Neuzugänge, die nach dem Verkauf von Kapitän Granit Xhaka (Arsenal) und dem Abgang von Havard Nordtveit (West Ham) nötig wurden, finden sich langsam: Weltmeister Christoph Kramer wirkt teilweise immer noch wie ein Fremdkörper, zeigte sich aber gegen Bremen verbessert. Verteidiger Jannik Vestergaard stand gegen seinen Ex-Klub erstmals in der Startelf und überzeugte - auch als Passgeber zu einem Tor.

"Gott sei Dank geht es nach so einem Spiel jetzt schnell weiter, wir wollen den Schwung nutzen", sagte Stindl mit Blick auf das Auswärtsspiel am Mittwoch bei Aufsteiger RB Leipzig, "auch wenn das wieder ein ganz schweres Ding wird."

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