16.09.2016 19:47 Uhr

DFB-Damen sorgen für perfektes Jones-Debüt

Die DFB-Damen halten sich auch unter Steffi Jones schadlos
Die DFB-Damen halten sich auch unter Steffi Jones schadlos

Die letzten Überbleibsel der "Golden Girls" haben Steffi Jones einen perfekten Einstand als Bundestrainerin beschert. 28 Tage nach dem Olympiasieg von Rio setzten sich die deutschen Fußballerinnen mühelos mit 4:0 (3:0) im vorletzten EM-Qualifikationsspiel in Russland durch. In der Startelf standen nur vier Spielerinnen, die auch im Olympia-Finale gegen Schweden (2:1) mit von der Partie waren.

Leonie Maier (14.), Kathrin Hendrich mit ihrem ersten Länderspiel-Tor (25.) und Lena Petermann (78.) trafen für die Auswahl des Deutschen Fußball-Bundes in Moskau. Dazu kam ein Eigentor von Ksenia Tsybutovich (7.).

Die zweimaligen Welt- und achtmaligen Europameisterinnen hatten sich schon lange vor ihrem Triumph im Maracana für die Endrunde in den Niederlanden (16. Juli bis 6. August 2017) qualifiziert. Nach sechs Siegen in sechs Spielen (30:0 Tore) lösten die Titelverteidigerinnen bereits im April ihr EM-Ticket. Zum Quali-Abschluss der Gruppe 5 treten die Deutschen am Dienstag in Ungarn (16:00 Uhr) an.

Triumph- statt Rumpfteam

Die 43 Jahre alte Trainer-Novizin Jones (111 Länderspiele), die seit dem Herbst des vergangenen Jahres als Assistentin ihrer Vorgängerin Silvia Neid erste Praxiserfahrung gesammelt hat, musste bei ihrem Debüt mit einem Rumpfteam auskommen.

Trotz der Rücktritte von Spielführerin Saskia Bartusiak, Melanie Behringer und Annike Krahn wurden die Olympiasiegerinnen Laura Benkarth, Sara Däbritz, Melanie Leupolz und Alexandra Popp geschont. Außerdem fehlen Dzsenifer Marozsan, Simone Laudehr, Pauline Bremer, Felicitas Rauch, Lina Magull, Mandy Islacker und Meike Kämper (alle verletzt oder krank)

Als erste Spielführerin unter Jones ("Wir wollen Europameister werden, das ist der nächste Schritt") lief die 31 Jahre alte Anja Mittag auf. Erst im Oktober wird der Mannschaftsrat über eine dauerhafte Kapitänin entscheiden. Neben Mittag standen nur die Final-Heldinnen Maier, Lena Goeßling und Svenja Huth in der Anfangsformation.

Jones stellt das System um

Vor rund 500 Zuschauern entwickelte sich von Beginn an ein Spiel auf ein Tor. Dass Jones im Gegensatz zu ihrer Vorgängerin (4-2-3-1) auf ein 4-4-2-System setzte, fiel überhaupt nicht ins Gewicht, da sich das Geschehen fast ausschließlich in der russischen Hälfte abspielte. Auch das Länderspiel-Debüt von Linda Dallmann vom Bundesligisten SGS Essen war aufgrund des ganz schwachen Gegners kaum zu bewerten. Die klare Führung zur Pause war standesgemäß.

Nach dem Seitenwechsel passierte zunächst nicht viel im strömenden Moskauer Regen. Die Russinnen verteidigten wesentlich besser und machten es den Deutschen so schwerer als im ersten Durchgang. Die Jones-Elf ließ zudem mit zunehmender Spieldauer nach und verwaltete nur noch den Vorsprung. Dennoch hatte Verena Faißt in der 72. Minute die große Chance zum vierten Tor, sie traf aber nur die Latte. Die eingewechselte Petermann machte es kurz darauf besser.

"Die erste Halbzeit war gut. Da haben wir schnell und präzise gespielt. Das war taktisch gut. In der zweiten Hälfte haben wir dann den Faden verloren. Damit bin ich nicht so zufrieden", sagte Jones erst etwas missmutig in der "ARD", bevor sie sich dann doch etwas freuen konnte: "Aber hey - Auftaktsieg, alles gut."

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