16.09.2016 10:13 Uhr

Kurányi in die dritte Liga? "Warum nicht?"

Kuranyi vor einer Tafel, die an seine VfB-Zeit in der CL erinnert
Kuranyi vor einer Tafel, die an seine VfB-Zeit in der CL erinnert

Kevin Kurányi hat mit 34 Jahren eine bewegte Karriere hinter sich und denkt noch nicht ans Aufhören. Der Ex-Nationalspieler verrät, welchen Schritt er in seiner Karriere bereut hat und wohin es ihn noch ziehen könnte.

Stuttgart, Schalke, Moskau, Hoffenheim, Kurányi ist rumgekommen, hält sich mittlerweile aber als arbeitsloser Profi in Stuttgart bei den Kickers fit. An Fußball-Rente denkt er aber noch nicht. "Eigentlich will ich noch ein, zwei Jahre spielen", gibt er in der "Bild" zu Protokoll. "Am liebsten bei einem deutschen Klub. Ich bin fit, war nie schwer verletzt." In welcher Liga der deutsche Verein spielt, ist dem 34-Jährigen gar nicht so wichtig. Ein Zweitligist wäre gar kein Problem und auch eine Stufe tiefer wäre möglich: "Bei einem Drittliga-Angebot müsste ich nachdenken. Aber wenn es passt – warum nicht?"

Der Grund für Kurányis Lockerheit ist klar: Er will einfach nur Fußball spielen. "Geld spielt in meinen Überlegungen überhaupt keine Rolle." Ihm gehe es jetzt um die Freude am Kicken. "Ich habe gutes Geld verdient. So viel Geld, dass ich mir den Luxus erlauben und sagen kann, es geht bei meinem nächsten Verein nur noch um Spaß und Fußball. Wenn ich wollte, müsste ich nie mehr arbeiten in meinem Leben."

Für das Ziel, es noch ein letztes Mal im Profi-Fußball zu versuchen, hält der ehemalige Nationalspieler sich nicht nur beim Viertligisten fit, sondern passt auch seinen Tagesablauf entsprechend an. "Bis nachmittags schlafen gibt es bei mir nicht. Ich fahre jeden Morgen meine beiden Kinder in die Schule, trainiere bei den Stuttgarter Kickers, gehe viel joggen und schaue mir am Wochenende Spiele live in den Stadien an."

Kein Groll gegen Löw

Rückblickend bereut der Stürmer vor allem eine ganz bestimmte Entscheidung: Seine Flucht aus dem Dortmunder Stadion im Jahr 2008. "Bundestrainer Löw hatte mich auf die Tribüne gesetzt, ich als Schalker wurde von BVB-Fans nur ausgelacht und habe Sprüche kassiert. Da bin ich während des Spiels einfach abgehauen", erzählte der 19-fache DFB-Torschütze, "danach habe ich nie mehr für die Nationalelf gespielt."

Offiziell zurückgetreten ist Kurányi jedoch nie, hoffte noch einige Zeit auf eine Chance. "Es wäre doch absurd gewesen, wenn ich meinen Rücktritt erklärt hätte, nachdem ich rausgeflogen bin ..." Kontakt gab es allerdings keinen mehr mit Joachim Löw, bis auf ein zufälliges Treffen in einem Restaurant vor knapp einem Jahr. "Da sind wir beide etwas erschrocken, haben dann kurz gesprochen. Aber wirklich nur ganz kurz – allerdings respektvoll." Außerdem betonte der Angreifer nochmals: "Ich hege keinen Groll gegen ihn. Da ist alles gut." 

Sein "coolster Coach" war allerdings Horst Hrubesch, betont Kurányi. "Ein überragender Mensch und Trainer. Wahnsinn, welche Spieler er groß gemacht hat, an die kein anderer geglaubt hat." Ob er selbst einmal als Trainer aktiv werden möchte, weiß der Stürmer noch nicht so recht. "Mir würde es wohl mehr Spaß machen, im Hintergrund die Fäden zu ziehen. Als Manager zum Beispiel – oder als Spielerberater.

Sollte es mit einem weiteren Eintrag in die Fußball-Karriere-Tafel nichts werden, stünden dem Stürmer auch andere Möglichkeiten offen. Zu "Promi Big Brother" oder zum Dschungelcamp hat er jedoch eine klare Meinung: "Da kriegt mich keiner rein. Ich habe und werde mein Privatleben immer schützen." Wenn überhaupt, würde er bei 'Let's dance' mitmachen. "Aber das würde in einem Fiasko enden: Ich kann nämlich nicht wirklich tanzen."

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