Breel Embolo ist der teuerste Einkauf in der Geschichte von Schalke 04. Richtig angekommen ist der Schweizer Jungstar aber noch nicht. 

Als Trainer Markus Weinzierl die Mannschaft von Schalke 04 nach dem Bundesliga-Fehlstart umkrempelte, stellte er alle Neuen auf, die ihm zur Verfügung standen - nur den teuersten nicht. Breel Embolo, für den die Königsblauen geschätzte 22,5 Millionen Euro Ablöse zahlten, fehlte auch gegen Bayern München in der Startelf.

Beim 0:2 gegen den Rekordmeister wurde der 19-Jährige erst in der zweiten Halbzeit eingewechselt - wie schon beim Saisonauftakt bei Eintracht Frankfurt (0:1). Laut "Sport Bild" saß der Schweizer wegen seiner schwachen Laufleistung in Frankfurt erneut auf der Bank. Er sei in der zweiten Hälfte nur 4,6 Kilometer gelaufen.

Welpenschutz von oben

Weinzierl nahm sich den Rekordeinkauf zur Brust. "Breel Embolo verfügt über ein großes Talent und Potenzial. Was ich von ihm gefordert habe, war, seine Qualitäten in vollem Umfang zu zeigen und für die Mannschaft und für Schalke einzubringen - durch Laufbereitschaft und 100 Prozent Einsatz in jedem Training und Spiel", sagte der Coach.

Manager Christian Heidel hatte schon nach der Verpflichtung des EM-Teilnehmers Geduld mit dem außergewöhnlichen Talent gefordert. "Er ist 19, in einem neuen Land, in einer neuen Liga", sagte der Sportvorstand: "Er wird nicht vom ersten Tag an die Sterne vom Himmel spielen. Wir sind total überzeugt von ihm. Er bekommt die Zeit, die er braucht."

Embolo, den angeblich auch europäische Spitzenklubs wie der FC Barcelona und Manchester United umworben hatten, muss sich erst noch an die höheren Anforderungen in der Bundesliga gewöhnen. "Die Vorbereitung war sehr hart und hat lange gedauert, anders als in der Schweiz", sagte er.

Embolo macht sich keinen Druck

Nach zweieinhalb Jahren im Profikader des FC Basel hatte sich der in Kamerun geborene Stürmer für einen Wechsel nach Deutschland entschieden. "Die Bundesliga ist wie der große Bruder der Schweiz", sagte er. Nach England in die "Liga meiner Bubenträume" wolle er erst später. "Was soll ich dann mit 24 oder 25 anstreben, wenn ich jetzt schon nach England gehe?"

Dass er auf Schalke nicht sofort von null auf hundert durchstartet, kommt für Embolo selbst nicht überraschend. "Ich habe Zeit, ich bin erst 19 Jahre alt", sagte er: "Dies ist mein erster Schritt ins Ausland. Man muss geduldig sein."

Seine neuen Teamkollegen unterstützen ihn. Kapitän Benedikt Höwedes erklärte, er werde von den älteren Spielern auf dem Platz gecoacht. "Dazu holt er sich auch von selbst Tipps, was zeigt, dass er ein sehr wissbegieriger Spieler ist", so der Weltmeister.